Wenn uns das Leben
die Gnade gewährt, im Alter den Weg aus der Welt in Ruhe zu finden und wieder
das zu entdecken, was in unserem Leben immer da war, aber von uns nicht wahrgenommen
wurde, dann ist das ein wunderbares Erlebnis. Der Blick hinter die Kulissen der Welt ist so
gewaltig, dass ein weiteres Leben nicht ausreichen würde, um über alles das zu
schreiben, was Philosophen, Dichter und Gelehrte versucht haben in ihren Werken
und Worten einzufangen. Montaigne hat gewusst, warum er die Form von Essays
gewählt hat, um seine Gedanken zu Papier
zu bringen. Es ist unmöglich in einem Leben die Ganzheit der Welt, alles Wissen
und das Numinose als Grund allen Seins
zu erfassen. Auch liest die Welt immer weniger und die grossen Werke der
Vergangenheit werden immer mehr das Opfer der modernen Medien. Das ist nichts Negatives, denn die Welt und der Kosmos und
schon gar nicht das Numinose konnten jemals von den grossen Denkern erfasst
werden. Vielmehr dämmerte die Erkenntnis herauf, dass in jedem auch noch so
kleinstem Teil, die Schöpfung im Ganzen erkannt werden kann. Wenn ich einzelne Gedanken in kurzen Essays beschreibe,
so sind sie nur ein Teil des Ganzen und sollen anregen, in tiefere Dimensionen
zu blicken. So greife ich aus der Vielheit
einzelne Aspekte heraus, im Einzelnen versuche ich das Ganze zu erkennen, vielleicht
auch das, was hinter dem Ganzen liegt.
Sonntag, 12. März 2023
Pars pro totum - Ein Teil des Ganzen
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