Wir sind tief bewegt, wenn Kinder zur Welt kommen.
Instinktiv wissen wir, dass Kinder noch in der Einheit leben, dass sie noch
keine Zeit und keinen Verstand haben, dass sie noch ganz nah an ihrem
Schöpfergeist sind, in der Einheit mit der Schöpfung. - In uns ist noch die
Erinnerung, dass es auch in uns diesen Zustand gab, und wir auch aus dieser Einheit kommen. Mit dem
Erwachen des Verstandes fingen wir an, eine Mauer in uns zu bauen, zwischen der
Einheit mit der Schöpfung und unserem Verstand. Und als wir anfingen
unseren Verstand zu vergöttern, als die
einzige existierende Wahrheit, verschlossen wir das Tor zu der Kraft, die den
Verstand erschuf. Wir hielten aber noch immer den Schlüssel zu diesem Tor in
unseren Händen, bis wir auch diesen vergassen und ihn nicht mehr finden
konnten, als wir später nach ihm suchten. - Das ist die Geschichte der
Menschheit, die an das glaubt, was ihre Sinne und ihr Verstand ihnen erzählen,
die Wissenschaft, Philosophien, Ideologien oder Religionen zu ihren Götzen gemacht hat,
die tief abgestürzt ist in die Dunkelheit des Vergessens und Nichtwissens, die aus der Einheit mit der Natur und dem
Göttlichen gefallen ist und vergessen hat, wer sie wirklich ist. Dabei hat die
Menschheit den Schlüssel zu den höheren Wahrheiten in den Händen, den Schlüssel
zum Tor, das ihnen die Rückkehr in die Einheit erlaubt. Selbst im tiefen
Absturz in die Zeit und in die Vergänglichkeit, war etwas in jedem Einzelnen erhalten geblieben, das ihn an das erinnerte,
was einmal war. Zu jedem Zeitpunkt könnte
die Wende eintrete, der Schlüssel wiedergefunden und das Tor geöffnet werden,
das uns zurück, in unsere eigentliche
Heimat führt, in die Einheit mit der
Natur, mit dem Leben, mit dem Göttlichen. Aber nur wenigen ist dieser Schritt vergönnt. Die Menschheit taumelt noch immer
durch ein Labyrinth von Lust und Schmerz, Zeit und Vergänglichkeit, Geburt und
Tod, ständig auf der Suche nach dem vergessenen Schlüssel, auf der Suche nach dem vergessenen Land.
Montag, 6. März 2023
Der verlorene Schlüssel
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