Sonntag, 19. Oktober 2025

Tod und Auferstehung

Der Tod ist ein Thema, das aus unserem Leben weitgehend verdrängt wird. Eigentlich sollten wir an den Tod gewöhnt sein, denn unser ganzes Leben sterben wir. Jeden Tag sterben Millionen von Zellen, alle 3 Monate erneuern sich so viele Zellen wie der ganze Körper besitzt. Das Thema Tod ist trotzdem  aus unserem Denken verdrängt. Eine unerklärliche Angst hält uns davon ab über den Tod nachzudenken.

Die erste Frage, die wir uns stellen sollten:  Was stirbt?  Für den Wissenschaftler ist es unser Zellkörper. Aber schon stellt sich die Frage, was geschieht aus den Atomen und Molekülen, den Energieteilchen, aus denen unser Körper besteht – Keine Energie stirbt, sie ändert nur ihre Erscheinungsform?

Was geschieht mit der Seele des Menschen. Nicht nur die Religionen, fast alle Menschen glauben an eine Seele.  Die Religionen haben sich der Seele bemächtigt. Die östlichen Religionen gehen von einer Seelenwanderung aus. Die westlichen Religionen  glauben an eine einmalige Existenz der Seele, die  nach dem Tod des Körpers auf ein jüngstes Gericht wartet.

Viel überzeugender ist für mich die Idee eines einheitlichen Schöpfergeistes, der die ganze Schöpfung erfüllt, dessen Teil auch der Mensch ist. Der Schöpfergeist ist in jedem Menschen enthalten, ohne ihn würde der Mensch und die ganze Schöpfung nicht entstehen. Nur dem Menschen ist es gegeben, diesen Schöpfergeist in allem zu erkennen.

Anders als der Mensch glaubt, findet die Geburt des Menschen schon vor seiner physischen Entstehung statt, es ist der individualisierte Geist, in den die physische Entstehung des Menschen hineinwächst. Erst im Tod entlässt unser Geist die physischen Komponenten des Körpers. Wir wissen nicht, ob der Schöpfergeist  bei unserem physischen Tod in die Gesamtheit zurückkehrt oder eine neue Gestalt annimmt. Bei unserem Tod stirbt nur der Teil von uns, den wir die Welt nennen, die physische Existenz. Unsere Seele aber entscheidet, ob sie zurück in die Einheit findet oder neue Gestalt annimmt.

Mit unserem Tod fallen alle Formen von Bewertungen von uns ab, die unser physisches Leben bestimmen. Es gibt kein Gut und Böse mehr, kein Jung und Alt, keinen Tod und keine Zerstörung, kein Fromm und keine Sünde. Als Teil des Schöpfergeistes entscheiden wir selbst, ob wir mit der Schöpfung unseres vergangenen Lebens zufrieden waren, und welchen Weg wir gehen wollen. Ich sehe unser menschliches Leben nur als kleinen Teil  des gewaltigen Schöpfungsprozesses und unsere Seele als Teil der Gesamtheit, die diese Schöpfung bestimmt. Wir brauchen keine Angst vor dem Tod zu haben, es erwartet uns nicht ein Richter, der unsere Sünden bestraft, allenfalls die bessere Einsicht,  die uns motiviert im nächsten Leben vieles anders zu machen.

Keine Kommentare: