Der Tod ist ein Thema, das aus unserem Leben weitgehend
verdrängt wird. Eigentlich sollten wir an den Tod gewöhnt sein, denn unser
ganzes Leben sterben wir. Jeden Tag sterben Millionen von Zellen, alle 3 Monate
erneuern sich so viele Zellen wie der ganze Körper besitzt. Das Thema Tod ist
trotzdem aus unserem Denken verdrängt.
Eine unerklärliche Angst hält uns davon ab über den Tod nachzudenken.
Die erste Frage, die wir uns stellen sollten: Was stirbt?
Für den Wissenschaftler ist es unser Zellkörper. Aber schon stellt sich
die Frage, was geschieht aus den Atomen und Molekülen, den Energieteilchen, aus
denen unser Körper besteht – Keine Energie stirbt, sie ändert nur ihre
Erscheinungsform?
Was geschieht mit der Seele des Menschen. Nicht nur die
Religionen, fast alle Menschen glauben an eine Seele. Die Religionen haben sich der Seele
bemächtigt. Die östlichen Religionen gehen von einer Seelenwanderung aus. Die
westlichen Religionen glauben an eine
einmalige Existenz der Seele, die nach
dem Tod des Körpers auf ein jüngstes Gericht wartet.
Viel überzeugender ist für mich die Idee eines einheitlichen
Schöpfergeistes, der die ganze Schöpfung erfüllt, dessen Teil auch der Mensch
ist. Der Schöpfergeist ist in jedem Menschen enthalten, ohne ihn würde der
Mensch und die ganze Schöpfung nicht entstehen. Nur dem Menschen ist es
gegeben, diesen Schöpfergeist in allem zu erkennen.
Anders als der Mensch glaubt, findet die Geburt des Menschen
schon vor seiner physischen Entstehung statt, es ist der individualisierte Geist,
in den die physische Entstehung des Menschen hineinwächst. Erst im Tod entlässt
unser Geist die physischen Komponenten des Körpers. Wir wissen nicht, ob der
Schöpfergeist bei unserem physischen Tod
in die Gesamtheit zurückkehrt oder eine neue Gestalt annimmt. Bei unserem Tod
stirbt nur der Teil von uns, den wir die Welt nennen, die physische Existenz. Unsere
Seele aber entscheidet, ob sie zurück in die Einheit findet oder neue Gestalt
annimmt.
Mit unserem Tod fallen alle Formen von Bewertungen von uns
ab, die unser physisches Leben bestimmen. Es gibt kein Gut und Böse mehr, kein Jung
und Alt, keinen Tod und keine Zerstörung, kein Fromm und keine Sünde. Als Teil
des Schöpfergeistes entscheiden wir selbst, ob wir mit der Schöpfung unseres
vergangenen Lebens zufrieden waren, und welchen Weg wir gehen wollen. Ich sehe
unser menschliches Leben nur als kleinen Teil
des gewaltigen Schöpfungsprozesses und unsere Seele als Teil der
Gesamtheit, die diese Schöpfung bestimmt. Wir brauchen keine Angst vor dem Tod
zu haben, es erwartet uns nicht ein Richter, der unsere Sünden bestraft, allenfalls
die bessere Einsicht, die uns motiviert
im nächsten Leben vieles anders zu machen.
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