Wie selbstverständlich ist unserer Lebenspartner an unserer
Seite geworden. Weist nicht schon das Wort selbst
verstehen darauf hin dass ich mit
meinem Selbst, mit meinem Verstand, ihn
zu verstehen versuche. Da sind einige Äusserlichkeiten, die mir gefallen, mit
einigen Lebensgewohnheiten kann ich mich schon schwerer anfreunden, offensichtlich ist mein Verständnis von meinem Partner stark von mir selbst geprägt. Dann kommen noch
die Lebensgewohnheiten meines Partners hinzu, mit denen ich mehr oder Weniger
gut zurechtkomme. Alles bezieht sich immer auf mich. Meistens bewegen sich meine Gedanken an der
Oberfläche, oft werden Äussserlichkeiten
bewertet, hier noch ein kleines
Pölsterchen mehr, das letzten Monat noch nicht da war, oder ein neuer kleiner Krähwinkel am Mund.
Neben meine Gedanken, treten dann noch meine
Gefühle und Emotionen. Ich beschäftige mich mit den
Charaktereigenschaften meines Partners, auch hier dienen als
Vergleichsmöglichkeit wieder meine
eigenen Maßstäbe, meine eigenen Werte und meine Emotionen. Bewegen sich meine
Gedanken und Emotionen etwa auf der gleichen Wellenlänge wie bei meinem
Partner, kann man von einer funktionierenden Partnerschaft sprechen, die Wellenlänge weist darauf hin, dass wir uns auf der Ebene
des physikalisch begreifbaren bewegen.
Es gibt aber auch eine andere Sicht, eine Sicht, die die Oberfläche durchdringt
und die Dimension der Tiefe
erfasst. Hier versagen unsere Gedanken
und Gefühle. So wie ich das All
betrachte und mich eine tiefe Ehrfurcht
vor der ungeheuren Weite und Leere ergreift und es mir fern liegt den
Sternen Bezeichnungen zu geben, so ergreift mich die gleiche Ehrfurcht, wenn ich auf den
Menschen an meiner Seite blicke. Auch da die gleiche unendliche Tiefe hinter der Oberfläche, wenn ich die physische Existenz nicht mehr
wahrnehme und in die ganze Tiefe des Mikrokosmos in meinem
Partner eintauche. Welches
Wunder der Schöpfung in allen
Bereichen, welche Tiefe der Räume, in der sich die energetischen
Teilchen bewegen, welche
Superintelligenz, die alles zusammenfügte,
wie wunderbar die Gedanken und Emotionen, die diesem Gehirn entspringen,
welche Heiligkeit in allem, das sich zusammenfügt. Und nur weil ich vermag in die Tiefe
in mir vorzudringen, und in der Dimension der Tiefe wahrnehmen kann,
erschliesst sich die gleiche Tiefe im Anderen, kann ich das was mich ausmacht im
anderen sehen, das was unserer Verstand nicht mehr erfassen kann, das Heilige,
das Unvergängliche, das Leben. Es ist
das was die Weisen „mich im anderen sehen“
nennen , das ist
die Liebe im tiefsten Sinne, die Liebe jenseits unserer physischen
Existenz.
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