Eine Freundin
erzählte von ihrem Vater, er habe
die russische Kriegsgefangenschaft kraft seines Glaubens überlebt. Sie fügte hinzu, er komme aus einem streng katholischem Elternhaus.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Glaube an eine schützende Kraft so motiviert, dass man auch schlimmste persönliche Einschränkungen besser überleben
kann. Dabei ist es unwesentlich, welcher Glaubensrichtung man
angehört. Nur eins ist auch klar, dass
alle Religionen Gedankengebäude sind, die der Mensch aus seinem Verstand erschaffen hat und weit entfernt von
dem sind , was den Menschen ausmacht und was die Gedanken erst erschaffen hat. Der denkende Mensch kommt schnell an die
Grenzen seines Denkens und stellt dann das in Frage, was andere gedacht und ihm
vorgegeben haben. Er beginnt Fragen zu stellen und nach den Regionen zu suchen,
die sich seinem Denken entziehen. Es sind die Räume oder Ebenen jenseits von
Denken, von Form und Energie, von denen
wir annehmen, dass aus ihnen die uns
bekannte physische Welt geformt wurde. Kann aber Suchen überhaupt zu einem
Finden führen, kann das Undenkbare gefunden werden? Gilt nicht vielmehr, wer nach dem Undenkbaren
sucht kann nichts finden, weil das Undenkbare von einem denkenden Menschen nicht
gefunden werden kann? Aber wer nicht
sucht wird auch nichts finden, das Nichtsuchen ist daher auch keine
Lösung. Wir sind auf der Suche nach
Regionen jenseits von Gedankengerüsten, Philosophien und Religionen, nach den Räumen, die sich unserem
Geist verschliessen, von denen wir aber innerlich wissen, das sie da sind,
so wie wir wissen, dass da ein leeres All ist, das die Sterne trägt und ihnen Form
und Bahnen gibt. Die Sprache zeigt uns
hier den Weg, wir nennen das All das
Alles, obwohl da scheinbar nichts ist.
Das ist das, was ich das innere Wissen nenne, wir erkennen das da eine Region in uns und um
uns ist, aus der alles fliesst aus der die Formen entstehen und in das die
Formen vergehen. Suchen bringt uns diesem Alles nicht näher, wie wollen wir etwas suchen, was schon da ist? Wir brauchen nur den Schleier wegzuziehen,
der uns von unserem Alles trennt, uns öffnen, damit wir wieder eins sind, mit dem was wir wirklich sind, uns
vom Denken leeren und die Kraft in uns lassen, die uns ausmacht. Wir brauchen dann keine Philosophien, keine
Religionen, keine Gurus und keine
Lehrer. Wenn wir erkennen wer wir
wirklich sind, sind wir unser eigener Lehrer. Wir haben uns selbst gefunden, die Suche ist
zu Ende.
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