Wenn ich Menschen im
Flugzeug sehe, Sportler beim Joggen oder im Studio, fast jeder trägt
einen Knopf im Ohr und lässt sich beschallen. Haben die Menschen die Fähigkeit
verloren die Stille zu ertragen? Wir
erleben an uns selbst, dass da jemand im Kopf unablässig spricht und unser
Gehirn mit Gedanken besetzt. Werden
jetzt mit Musik die Gedanken überlagert? Wie ist es mit der Stille, aus
der Gedanken und Musik entstehen? Gibt es noch Momente in denen wir Stille zulassen? Stille ist die Dimension in uns, in der die Welt der Töne
entsteht. Nur wenn wir uns die Fähigkeit
erhalten, in die Stille zu gehen werden wir uns des Wertes der Töne bewusst. Wir
müssen wieder zuhören lernen, um das
Geschenk der Töne zu erfassen.
Wir leben mit Menschen zusammen, unablässig werden wir mit Nachrichten,
Geräuschen, Musik, Lärm zugedröhnt.
Wie ist es denn mit dem Zuhören,
wenn wir mit anderen Menschen sprechen, mit unseren Kindern, unserem
Partner. Hören wir besser zu, wenn es
etwas wichtiges zu sagen gibt oder lassen wir die Geräusche nur am Rande zu und
hören kaum hin?
Wahrscheinlich werden wir wieder zuhören lernen müssen. Zuhören setzt Stille in mir selber
voraus. Das Ausblenden von den Gedanken,
die ständig in meinem Kopf kreisen.
Dabei ist es nicht wichtig was
der Gegenstand des Gespräches ist. Wichtig ist,
dass ich das Feld der Stille in mir spüre. Dieses Feld der Stille ist grösser als mein Selbst, es teilt sich dem anderen mit. Der andere spricht in dieses Feld der Stille
hinein, er kann dieses Feld der ungeteilten Aufmerksamkeit fühlen, in diesem
Feld fühlt er sich erhört, er
fühlt sich erhört, weil in ihm dieses
gleiche Feld vorhanden ist und nur in diesem Feld die Verbindung von zwei
Menschen stattfinden kann.
Töne sind schwingende
Wellen. Der Resonanzboden ist nicht nur
der Kosmos der Zellen, die für
die Aufnahme von Tönen ausgestattet sind,
es ist der Raum der Stille im anderen, der auch mein Raum der Stille
ist. In der Stille
nehmen wir nicht nur die Töne, sondern auch den anderen war, Stllle ist das was wir uns
von einem anderen wünschen, aber vor allem
für uns selbst, es ist die Stille in uns, die uns zu einem guten Zuhörer macht.
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