Sonntag, 7. August 2022

Kann ich an Gott glauben?

Eine der grundlegenden Fragen unseres Lebens.  Weise und Philosophen haben nach Antworten gesucht. Und wahrscheinlich gibt es kein Richtig oder Falsch als Antwort. -  Als es noch keine Welt, keine Lebewesen, kein All,  und keine Zeit gab, da war schon das Ewige da, das Allumfassende. Und als die Welt und  die Lebewesen entstanden,  da entstanden sie ganz aus dem Allumfassenden. Und das ewige Nichtbenennbare wurde  zum Gegenständlichen, zum Fassbaren, blieb aber gleichzeitig das Nichtgegenständliche, das Unfassbare.  Das Ewige wurde zum Zeitlichen und blieb dennoch das Ewige.  Und als der Mensch mit seinem Verstand geschaffen wurde,  da fiel er aus der Ewigkeit in die Zeitlichkeit und der Verstand senkte sich wie ein Schleier zwischen ihn und das ewige Leben.  Und obwohl die ganze Schöpfung und der Mensch ganz aus dem ewigen Göttlichen  entstand, blieb es dem Menschen überlassen,  den Schleier der Trennung zwischen sich und Gott  zu heben und sich des Göttlichen bewusst zu werden,  oder aber  den Schleier der Illusion zwischen sich und dem Göttlichen zu belassen.    -  So ist es geblieben, seit der Mensch denken kann:  Das ewige Leben, das was wir Gott nennen,  ist in Allem, ob wir es erkennen können oder ob wir in Unwissenheit verbleiben.  Die ganze übrige Schöpfung lebt in Unwissenheit  und ebenso der grösste Teil der Menschheit, und sie wird dennoch von der schöpfenden Kraft geliebt. Und es kommt nicht darauf an, ob der einzelne Mensch sich  aus dieser Unwissenheit befreit,  zu einem erwachten Wesen wird,  er wird von der allumfassenden Kraft in gleicher Weise geliebt, wie die unbewusste Schöpfung. Aber wenn der Schleier des Verstande sich für den erwachenden Menschen hebt und er erkennt, dass er  Teil dieser schöpferischen Kraft ist, die Alles seit ewigen Zeiten schafft, dann offenbart sich das Ewige im Menschen, und es ist das, auf was die Schöpfung seit Anbeginn wartet, sich im erwachenden Bewusstsein des Menschen selbst zu erkennen.- Und ja, wir können nicht an Gott glauben, nicht an die zeitlose Ewigkeit, nicht an das ewige Leben in uns,  - und wir werden dennoch aus der Ewigkeit in die Endlichkeit geboren,  so wie  die ganze Schöpfung. - Und der schöpferische Geist  liebt mich in gleicher Weise, unabhängig  davon, ob ich mir dessen bewusst bin.  Denn wenn  der Mensch erwacht, dann braucht er nicht mehr zu glauben, dann weiss er, wer er wirklich ist, -  ein Wesen, aus der Ewigkeit in die Endlichkeit geboren, ganz aus dem Allumfassenden entstehend, Teil der göttlichen Wirklichkeit. Dann hat sich Glaube in Wissen verwandelt.

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