Ein Kind wird geboren. Die Eltern , von Freude und Liebe
erfüllt, denken als Erstes daran, die Zukunft des Kindes zu sichern. Ein
Sparbuch soll angelegt werden, als ob ein Sparbuch schon jemals die Zukunft
sichern konnte. Unsere Grosseltern waren
in den Wohlstand geboren, das Schicksal hat ihnen alles genommen, selbst die
Heimat. Die Grosseltern mussten ganz unten neu beginnen. Bestimmt hatten ihre
Eltern auch gedacht, die Kinder wären gut abgesichert, aber das Schicksal hatte
Anderes für sie geplant. - Einige von
uns haben die Gabe, in ihrem Leben Wohlstand zu erwerben. Anderen zerrinnt das
Geld unter den Fingern. Das ist weder gut noch schlecht. Jeder Mensch ist mit
einer besonderen Gabe ausgestattet, er muss sie nur erkennen. Am Ende des
Lebens bleibt als Erbe für unsere Kinder nur das erhalten, was wir an
immateriellen Werten an unsere Kindern
geben können: Liebe, Zuwendung, Schutz. Alles das können wir nur in der Gegenwart
geben, denn eine Zukunft gibt es nur in unserer Fantasie und kann nicht
abgesichert werden. Wenn wir zu den Eltern gehören, die weiter blicken, und im
Besitz des geheimen Schatzes sind, der
jedem von uns mitgegeben wird, dann ist es unsere Verpflichtung, diesen Schatz
an die nächste Generation weiterzureichen. Was dieser geheime Schatz denn sei, - werde
ich gefragt. Wer dies fragt, wird den Schatz nicht finden. Jedenfalls besteht
er nicht aus den Gütern dieser Welt. Eltern aber wissen um diesen geheimen
Schatz, und sie geben ihn an ihre Kinder weiter. So reichen wir unsere Schätze
von Generation zu Generation. Die Schätze dieser Welt sind vergänglich, sie
kommen wie sie gehen. An ihnen dürfen wir unser Leben nicht festmachten. Sie
sind eher Last als Freude. - Das Leben
selbst ist der eigentliche Schatz, den wir heben müssen, der jedem von uns
geschenkt wird. Zukunft sichern wir,
wenn wir unseren Kindern diesen Schatz durch unsere Liebe und Zuwendung weiter
reichen.
Sonntag, 29. Januar 2023
Die Zukunft sichern
Samstag, 28. Januar 2023
Unser Lebensdrama
Drama heisst im Griechischen Handlung. Heute wird das Wort
eher für eine emotional aufgeladene Handlung verwendet. So kann man das Leben
nennen, wenn wir aus dem Traum der Illusionen erwachen, es ist das Ende unserer
Jugend. Es ist die Zeit des Verstandes gekommen, die Zeit der Lebensplanung,
von Studium, Beruf, Familie. Alles wird von unserem Verstand geplant. Wir
glauben, mit dem Verstand im Leben alles regeln zu können. - In Wirklichkeit
tritt aber nur eine neue Illusion an die
Stelle der vorherigen. Das Leben lässt sich nicht regeln. Wie im griechischen
Drama enthält es alle Möglichkeiten, von der Komödie bis zur Tragödie. Der Held
in diesem Drama sind wir selbst und nur von uns selbst hängt der Ausgang des Stückes
ab, in dem wir der Protagonist sind. - Unser
Leben wird von unseren zahlreichen Fähigkeiten bestimmt,
von den Fähigkeiten zu handeln, zu denken, zu fühlen, zu lieben - aber vor Allem zu sehen. Nicht nur das zu
sehen, was die Augen sehen können, sondern auch das zu sehen, was wir nicht
sehen können, das zu fühlen, was wir nicht fühlen können, das zu denken, was
wir nicht denken können und das zu lieben, was sich unserer Sinneswelt
entzieht. Alles Fähigkeiten, die unser Verstand nicht kennt, die aber
entscheidend für den Verlauf unseres Lebens, unseres Schicksals sind. Wenn wir
bereit sind, die Welt des Verstandes und die Welt der Sinne als Illusion zu
erkennen, überschreiten wir die Grenzen der Welt und betreten den Raum des
Lebens, der den ganzen Kosmos erfüllt. Und welche Form unser Leben auch immer
annimmt, wird von uns als Weg begriffen, den wir mit Freude gehen, weil er der
Weg des Lebens ist. Leben hat keine Grenzen,
Leben heisst alle Grenzen zu
überschreiten, alle Illusionen hinter uns zu lassen, und vor Allem, uns zu öffnen
und das Licht der Erkenntnis in uns zu lassen. Da gibt es kein Lebensdrama mehr,
nur noch Freude am Leben, Liebe zur
Schöpfung und die Gewissheit, dass alles so ist, wie es sein soll.
Die romantische Komödie
Bei Wikipedia wird die romantische Komödie als - Lustspiel mit Happy End – definiert. Sie stellt eine Form des Lebensdramas dar.
Drama ist eine Handlung die einen Konflikt enthält, der entweder gelöst wird
oder in einer Katastrophe endet. In den
Filmen oder Büchern, die sich mit dem Thema beschäftigen, geht es meist um die
Irrungen und Wirrungen der Liebe, auch um Lust und Enttäuschung, um Anziehung
und Trennung. Meistens enden die Handlungen, wenn sich die handelnden Personen
glücklich vereinigt haben. Über das, was dann folgt, muss sich der Zuschauer
seine eigenen Gedanken machen. Wir erkennen uns in diesen Komödien selbst
wieder. Wenn wir älter sind, haben wir meist schon diese romantischen Komödien selbst
erlebt. Wir haben schon unsere eigenen Erfahrungen und wissen viel über den Fortgang der Handlung,
wenn der Film endet und die
Protagonisten scheinbar glücklich vereint sind. Erst dann beginnt das
eigentliche Lebensdrama, das von uns entweder gelöst wird oder in einer Katastrophe endet. Wir lieben
die romantischen Komödien, weil sie den Traum der Jugend in Erinnerung rufen,
die Zeit des Verliebtseins, der Leichtigkeit, der Schönheit, der gegenseitigen
Anziehung. Sie lassen uns die Gegenwart vergessen, die eigentliche
Herausforderung des Lebens. Das Ende der romantischen Komödie ist zugleich der
Beginn des eigentlichen Lebensdramas.
Mittwoch, 25. Januar 2023
Auf der Suche nach dem Göttlichen
Wenn ich den
Gottbegriff in den verschiedenen Religionen anschaue, dann unterscheide ich
zwischen dem Gott der von den Religionen verkündet und nach aussen gelehrt wird, und dem Gott,
der in allen Religionen dem begegnet, der in die Tiefe seines Seins vordringt.
Verkündet wird der mächtige Gott, der nur der jeweiligen Religion gehört, und mit dessen Hilfe die
Gläubigen unter sein Szepter gezwungen werden.
Wenn man nur die Gesetze und Vorschriften der Religionen erfüllt, dann
wird dem Gläubigen das Paradies versprochen. Um diese Religionen entwickeln
sich ganze Kulturen, Gotteshäuser, Schulen, Gelehrte, die sich bemühen, das Wort Gottes zu deuten,
selbst Gottesstaaten zwingen die Menschen in ihre Abhängigkeit. Je mehr sich
die Welt der Menschen Gottes bemächtigt hat, desto weiter hat sie sich von Gott
entfernt. Fassungslos schauen wir auf
die verschieden Religionen, die Kriege wegen ihrer Religion führen, die
Menschen töten, weil sie religiöse Gesetze nicht erfüllen oder abweichende
Meinungen haben. – Schauen wir aber in die Tiefe aller Religionen bis hin zu
den Wurzeln, dann sehen wir einzelne
Menschen, die ihre Mitmenschen versucht haben, ihren Mitmenschen die Augen zu öffnen, sie
von ihren Gottesbildern zurück zu dem wahren Göttlichen zu führen, das
sich in Allem zeigt. Und wenn die Menge derer, die sich von dem neuen
Gottesbild überzeugen liessen, gross genug war, bemächtigten sich wieder die
gleichen Menschen des Glaubens, die schon immer die Macht in den Händen
hielten, gründeten menschliche Organisationen und zwangen die Gläubigen mit
Strafandrohungen unter ihre Macht. Es sind immer wieder die gleichen Menschen,
die auf die Heilsversprechungen der Religionen hören, die bereit sind, andere
Menschen mit Feuer und Schwert zu bekriegen, weil sie in ihren Augen Ungläubige
sind. - Es ist die Mehrheit der Menschheit, die nicht versteht, wer Gott
wirklich ist, oder die verstanden hat,
das Gott nicht in Kirchen und frommen Büchern gefunden werden kann, die aber auch
keinen anderen Zugang zu dem findet, was wir Gott nennen. In den
Naturreligionen haben die Menschen in den Bäumen, den Pflanzen, den Flüssen den
Bergen, das Heilige entdeckt. In den Buchreligionen wurde das es verboten, sich
ein Bild Gottes zu machen. Und dennoch sind die Kirchen voll von den Bildern
Gottes in Menschengestalt, oder als Auge oder anderen Symbolen. Oder die
Menschen gaben ihren Propheten gottgleiche Verehrung. Im Buddhismus wird das
Göttliche zur Leere und im Dao zum Nichts.
Keine dieser Vorstellungen von Gott ist richtig und keine falsch. Der Mensch sucht Gott nur an der falschen
Stelle. In jedem Teil der Schöpfung
könnten wir Gott finden. Am Dichtesten aber ist Gott in uns selbst und es ist
dort, wohin wir blicken müssen, wenn wir das Göttliche suchen. Wir finden es in
der Tiefe unseres Selbst, wenn wir die
Zeit anhalten, unseren Verstand zum Schweigen bringen und den Raum der Leere
und der Stille betreten, der uns erfüllt. Es ist die Begegnung mit dem Wesen
das schon da war, bevor wir die Welt betreten haben und noch da ist, wenn wir unseren Körper wieder verlassen.
Samstag, 21. Januar 2023
Kompass und Leuchtfeuer
Früher hat sich die Schifffahrt mit Hilfe von Kompass und
Leuchtfeuer orientiert, um ein sicheres Fahrwasser zu finden, heute sind
Satelliten und digitale Instrumente an die Stelle der früheren Systeme
getreten. Für uns Menschen sind die
Möglichkeiten, durch das Leben zu navigieren, nicht leichter, eher schwerer
geworden. Äussere Orientierungspunkte wie Gesetze, Religionen, Philosophien und
Wissenschaften können nur ein Mindestmass an Orientierung bieten, und Chaos, Tod und Zerstörung sind in der Neuzeit
nicht weniger, eher mehr geworden. Und
doch ist in jedem Menschen ein innerer Kompass vorhanden, der ihm hilft durch
das Leben zu kommen. Am Anfang des Lebens sind es noch die Eltern, an denen
sich die Kinder orientieren, spätestens als Eltern erkennen wir, dass wir
selber die Funktion des Leuchtfeuers übernehmen, und wir besinnen uns auf Fähigkeiten zurück,
die immer da, aber zeitweise, in unseren
Lehr- und Wanderjahren, verdunkelt waren. Und dann gibt es noch die Menschen,
die wie Leuchttürme aus der Menschheit
herausragen. Es sind die Menschen, die durch ihr Leben und ihre Lehre Millionen von Menschen und vielen Generationen als Orientierung und
Vorbild dienten. - Der wichtigste Kompass durch das Leben ist und bleibt die
Flamme in uns selbst, die immer heller lodert, je älter wir werden. Es ist die
Flamme des Lebens, die uns immer, auch
über den Tod hinaus begleitet, die mit uns spricht, uns den Weg weist. Je älter
wir werden, desto heller brennt sie, und sie verlöscht nie, auch wenn sie für
die Anderen nicht mehr sichtbar ist.
Sonntag, 15. Januar 2023
Körperfrequenzen und Gesundheit
Wir beschäftigen uns viel mit unserer Gesundheit und mit
unserem Körper. Sicher ist es hilfreich, das Richtige zu essen und zu trinken,
den Körper zu bewegen, Sport zu treiben. Täglich werden wir von Gesundheitsratgebern
in den Medien überflutet. - Daneben geht es auch um die geistige Gesundheit, mens
sana in corpore sano, wie die Römer
sagten. Immer schon hat es in allen Ländern den Medizinbereich gegeben, vom
Schamanen bis zu den heutigen Doktoren. Aber noch immer hat sich unsere
Vorstellung vom Körper kaum geändert. Obwohl wir wissen, dass wir aus Atomen
und Molekülen bestehen, aus Energieteilchen, die wiederum fast zu 100 % aus
leerem Raum bestehen, nehmen wir weder den energetischen Teil von uns wahr,
noch das Feld der Leere, in der die Energie zu Hause ist. Für die Medizin steht
noch ein weiter Forschungsbereich zur Verfügung, das Wissen über die
Zusammenhänge jenseits unserer physischen Vorstellungen ist noch gering. –
Vielleicht wird die zukünftige Medizin viel tiefer ansetzen, nicht am
biologisch physischen Körper, sondern am energetischen Körper, mit den Mitteln
der Physik, Wellen, Strahlen, Licht, die unsere Energieteilchen in Bewegung
setzen, den Energiefluss frei machen, wie es schon bei der TCM versucht wird. Vielleicht gelingt es in
Zukunft mehr Menschen sich des eigenen Feldes der Leere zu nähern, dem eigentlichen
Leben, das uns schafft und erhält,
unserem eigentlichen Zuhause. Voraussetzung
wäre, dass wir die Welt unserer sinnlichen Wahrnehmung und unseres Verstandes als das begreifen, was
sie sind, als physische Wahrnehmungsmöglichkeiten. Daneben aber stehen uns aber
auch geistige Ebenen zur Verfügung, die
es uns ermöglichen, tief in die Geheimnisse des Lebens vorzudringen, in die
Bereiche, in denen alles entsteht, in unseren tieferen Seinsgrund. In allen Völkern des Planeten ist dieses tiefere
Wissen vorhanden, es wird aber nur von Wenigen zur Kenntnis genommen.
Freitag, 13. Januar 2023
Das Leben ist schön
Um Weihnachten spielt immer ein Film mit dem obigen
Titel. Ein Mensch möchte alles richtig
machen, und wie Hiob gerät an die Grenzen seines Lebens. Er hadert mit dem
Schicksal und will sich sein Leben nehmen. Selbst Jesus haderte mit Gott, als
er am Kreuz die Worte sagte: Warum hast Du mich verlassen? – Es geht um
den Moment der Erkenntnis, was Leben ist. Jedes Leben hat seinen Platz, und kein
Leben ist ohne tiefere Bedeutung, weil jedes Leben aus dem Gesamtorganismus der
Schöpfung nicht wegzudenken ist. – Auch in meinem Leben bin ich immer wieder an
den Punkt gelangt, wo alles um mich weggebrochen ist und ich scheinbar nicht
weiter wusste. Aber ein inneres Wissen war immer gleichzeitig da: Das Leben
geht weiter, Alles muss so sein wie es ist und hat seine Bedeutung für mich,
aber auch für die Welt. - Dieser Dualismus von äusserem Geschehen und innerer
Wertung hat mich durch das Leben begleitet. Ob mein Leben erfolgreich war,
lässt sich nicht an den äusseren Erfolgen messen. Erfolgreich war es, wenn ich
begriff, dass alles seine Folgen hatte, das was die Anderen Gut nennen und das
was wir schlecht nennen. Das Leben ist dann schön, wenn wir es so annehmen, wie
es sich uns in diesem Moment zeigt.- Ich
habe Jahre gebraucht, um zu erkennen, welche Kraft mir das Leben mitgegeben hat, eine Kraft, die mir erlaubte jede Krise zu
überstehen und ausreichte, andere
Menschen, die sich mit meinem Leben verbunden haben, zu einem sinnerfüllten
Leben zu motivieren. Leben ist dann schön, wenn ich es nicht nur als Leben in
der Welt begreife, sondern als Teil des Lebens, das alles erfüllt und in Allem
sichtbar wird, das uns umgibt, im Sichtbaren und im Unsichtbaren.
Mittwoch, 4. Januar 2023
Anwesend sein
Der Gedanke anwesend zu sein ist gar nicht so abwegig
als Wunsch zum Neuen Jahr. Die meisten unserer Mitmenschen sind abwesend. Wie
das Wort sagt, sie haben sich von ihrem
eigentlichen Wesen getrennt, sie haben
ihre Gedanken zu ihrem Gott erhoben, Gedanken, die uns in die Irre
führen. Auch diese Worte sind
Gedanken, sie dienen aber, einen Weg zu
finden, wieder zu unserem Wesen zurück zu finden, wieder anwesend
zu sein, an und in unserem Wesen
zu sein. Wesen ist das Leben, das Sein, das was wir so schwer wahrnehmen
können, weil es sich unseren Sinnen entzieht. Anwesend sein heisst:
jetzt in diesem Moment, die Zeit einen Moment anzuhalten und damit auch unsere
Gedanken, unser Selbst wahrzunehmen, das bewusst wahr zu nehmen, was uns
dieser Moment zeigt und nicht bereits nach vorne zu denken, oder zurück
schauen. Anwesend bin ich, wenn ich einen Baum anschaue und das gleiche
in ihm sehen kann, was ich in mir sehe – Leben, wenn ich das Meer und den
Himmel wahrnehme und beides in mich hinein lasse. Anwesend sein
ist ein Zustand in dem ich nicht Frage – Was kommt als Nächstes?- sondern mich auf die Wahrnehmung von dem, was
in mir und um mich ist, konzentriere,
auf das was wir als wahr annehmen können, nicht die Dinge, sondern die
Essenz, das Wesen der Dinge. Wörter
können hilfreich sein, können Wegweiser sein, das Wort Anwesend, das
Wort Wahrnehmung. Was könnte es wichtigeres geben, als unser Wesen
zu fühlen und was wichtigeres als das Wahre, das sich in Allem äussert. Wie hilfreich
Sprache doch sein kann, und wie sehr kann sie uns in die Irre führen.
Zum Tod von Papst Benedikt
Durch einen Hinweis habe ich beim Tod von Papst Benedikt
eine Rede gelesen, die er vor dem deutschen Bundestag 2011 gehalten hat. Sie
kann bei YouTube gehört werden. Vordergründig geht es um Recht und Gesetz im
Staat. Mich hat aber das Naturbild des Papstes berührt. Es wird deutlich, dass
er von dem positivistischen Naturbild des Menschen abrückt und den Menschen als
Teil der Natur sieht, geschaffen von dem gleichen schöpferischen Sein, das
alles erfüllt, die gesamte Natur, den Planeten, den gesamten Kosmos. Die
positivistische Vernunft, als Grundlage unserer Kultur, wird von ihm in Frage gestellt, er sieht sie
nur als einen kleinen Teil der schöpferischen
Intelligenz, die Himmel und Erde erfüllt, eine Vernunft, die nur einen sehr
kleinen Teil von dem erfassen kann, was wirklich ist. Er weist darauf hin, dass
der Umgang des Menschen mit der Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist, die Natur ihre eigene Würde hat und wir wieder
die Sprache der Natur verstehen müssen. Er weist auch auf die Ökologie des Menschen
hin, der ein Teil der Natur ist, der sich nicht selbst geschaffen und die
Gesetze der Natur zu beachten hat. Der Mensch darf die Natur nicht beliebig
manipulieren, auch seine eigene nicht, und sein Wille ist nur dann recht, wenn
er die Gesetze der Natur beachtet. Benedikt sieht in der Natur und der gesamten
Schöpfung eine objektive Vernunft,
einen Creator Spiritus, die alles durchdringt, auch den Menschen.- Man stelle sich einen Papst vor, der sich mit
diesem Gottesbild der Lehre der katholischen Kirche gegenüber sieht.
Ich erkenne einen Menschen, dem klar ist, wer der Sohn Gottes ist: Der Mensch gewordene Geist Gottes, der allem
innewohnt, jedem Einzelnen Menschen, der
gesamten Natur, dem gesamten Kosmos, ein
Papst, der in jedem Menschen Christus sah. Diesem Papst, dem die geistigen Dimensionen
des Menschseins und der Natur klar waren, stand der Moloch der römischen
Kirchenverwaltung gegenüber. Vielleicht hatte er am Anfang die Vorstellung
einer Reform an Haupt und Gliedern dieser Kirche, aber als ihm klar wurde, dass
ihm dieses nie gelingen würde, hat er sich in ein Kloster zurückgezogen. Einer
der wenigen Päpste, dem der Titel Heiligkeit gebührt, weil er ein heiler
Mensch war, und der Name Benedikt stand ihm zu, weil er ein Guter war.