Freitag, 29. März 2024

Eine verrückte Welt

Oft komme ich mir vor, als ob ich in mehreren Welten lebte. Im Osten will ein selbsternannter Zar  ein russisches Grossreich errichten. In Europa scheint die Kriegslust einer neuen Friedensordnung gewichen zu sein. Eine neue Völkerwanderung hat eingesetzt, die armen Länder versuchen in die reichen Länder einzudringen, nicht wissend, dass sie gleichzeitig die Ressourcen die sie suchen, vernichten werden.   Die Bevölkerung der Erde wird in Kürze nicht mehr wachsen. Und die alten heiligen Bücher gelten noch immer, und werden  von Teilen der Menschheit noch immer so verstanden, wie sie vor 2000 Jahren geschrieben wurden. Gleichzeitig hat der Mensch den Mond betreten, die Physik ist an ihren Grenzen angelangt, der Kosmos hat sich  in das Innere des Menschen erweitert. Die menschliche Intelligenz wird durch künstliche Intelligenz ergänzt.  Nichts ist so geblieben wie es einmal war. Ein Teil der Menschheit lebt noch immer in der Vergangenheit, mit dem Blick zurück.   Noch immer werden Frauen entrechtet, die Hälfte der Bevölkerung, die Lebensträger jeder Zivilisation. Ein anderer Teil der Menschheit glaubt  an einen neuen Gott, die Wissenschaft. Und die Wissenschaftler selbst sind an die Grenzen ihres Denkens gestossen und fragen sich, wie wohl der Schöpfer des Universums denke.   Es scheint, als ob das menschliche Denken in Zeitsprüngen hin und her irrt, und nicht richtig weiss, in welcher aller Welten es zu Hause ist. Dann nicht zu vergessen, der Glaube der Menschen an die Welt ihrer Sinne, die ihnen ein Bild vermitteln, als ob die Sinne die Realität darstellen könnten, und die Menschheit die Krone der Schöpfung seien. - So lebt die Menschheit  auf der Suche nach Orientierung, ohne diese jemals zu finden. Die Trugbilder die sich immer auftuen, erscheinen bald leer und hohl. - Die Welt hat sich schon immer verändert, immer neue Heilslehren haben sich aufgetan, die sich oft als Sinnleeren erwiesen. Die Suche nach absoluten Wahrheiten ist immer ins Leere gelaufen, und dabei hat die Menschheit vielleicht übersehen, dass es möglicherweise diese Leere ist, die der absoluten Wahrheit am nächsten kommt. So stehen wir mit einem Bein in der Vergangenheit, mit dem anderen Bein in der Gegenwart, die  Vergangenheit und die Gegenwart fliessen zusammen, beide Welten existieren und streben nach Ausgleich.   Erstmalig sind wir nicht mehr auf die Verkündungen von Religionen, Philosophen und  Wissenschaftlern angewiesen. Wir sind mit unserem Wissen an der Quelle allen Lebens angekommen, die Bilder der biblischen Schöpfungsgeschichte verblassen,  Kosmos, Erde und Natur sind zu Erscheinungsformen der Energie geworden. Wir vertrauen nicht mehr den  Wissenschaftlern, nicht mehr unseren eigenen Sinnen, wir wissen, mehr denn je, das wir nichts wissen. Wir vermuten, dass  wir wesentliche Wahrheiten nicht wahrnehmen, und gleichzeitig das, was wir wahrnehmen, nicht  das Wesentliche ist.  Unser Blick auf die Schöpfung  ist aus vielen Positionen möglich, aber keine Sichtweise ist umfassend, keine richtig und keine falsch.  Wir befinden uns gleichzeitig in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Das was Jahrtausende als richtig galt, ist nicht mehr gültig.  Eine neue Sicht auf die Welt ist gefragt, aber niemand zeigt uns die Richtung. Die Welt und die Schöpfung als Ganzes zu sehen ist dem Menschen versagt, er sieht die vielfältigen Erscheinungsformen,  kann sie aber nicht einordnen, weil es  seine Fähigkeiten übersteigt. Und so leben wir in verschiedenen Welten,  und es gibt wahrscheinlich nur die Welt für uns, die gerade vor uns liegt, ob dies die richtige oder falsche Welt ist, entzieht sich unserem Wissen. Eine verrückte Welt.

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