Sonntag, 17. März 2024

Kindergebete

Unsere Mütter haben uns das Beten gelehrt. Es waren sie, die das Entstehen des Lebens, die Wunder der Geburt erlebt haben. Mütter wissen um die Geheimnisse des Werdens und vergessen nie, dass es etwas viel Höheres,  als menschliches Tun , Leben erschafft. Es ist ein heiliger Moment, wenn Mütter  ihre Kinder ins Bett bringen und mit ihnen beten. Wir erinnern uns noch bis in das hohe Alter an unsere Kindergebete.  Es sind nicht die Worte, die wir mit unseren Müttern gesprochen und gehört haben, es ist das Erlebnis der Stille, wenn die Worte verklingen, zu einem leisen Gemurmel werden, wenn die Worte eins werden mit der Stille. Die Kinder treten dann ein, in die Räume der Stille, in die Räume des Schlafes, ein in die Bereiche in denen alles Leben eststeht.  Die Stille nimmt die Worte auf , die gesprochen werden, wird eins mit den Worten,  Himmel und Erde verbinden sich, kehren an ihren Ursprung zurück. Das Erlebnis des Gebetes, in unserer Kindheit, begleitet uns durch unser ganzes Leben, auch wenn wir in der Rastlosigkeit des Alltags das Beten vergessen haben sollten. Später, im Alter,  wenn die Welt langsam von uns abfällt, erleben wir wieder die gleichen Räume der Stille aus der Kindheit. Wir begreifen dann, dass alle  Worte aus der Stille kommen und in die Stille zurückkehren. Worte sind als  Energie Teile der Welt, aus  ewigen Räumen aufleuchtend, sich manifestierend und wieder dorthin zurückkehrend, woher sie gekommen sind. Gebet wird  zu Erkenntnis, Worte zu Welt, und Welt wandelt sich zurück in Raum, wenn die Worte verstummen. Ein ewiges Werden und Vergehen. Und im Vergehen der Zeit werden in der Meditation  Himmel und Erde eins, und das Eins ist ewig, ohne Zeit,  die Mutter allen Lebens. - In der Kindheit haben wir gelernt, im Gebet in den Raum der Stille einzutreten, in den  Raum, aus dem wir gekommen sind,  und  im Alter erinnern wir uns,  werden wieder zu Kindern,  und kehren in  die Stille zurück,  unsere vergessene  Heimat, im ewigen Kreislauf des Lebens.

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