Immer wieder kehre ich in meinen Gedanken in meine eigene
geistige Vorstellung von mir selbst zurück. Ich fühle mich als Teil des Ganzen
und doch individualisiert für mein jetziges Leben. Eine kleine
Teilerfahrung der Welt, in einer Zeit
die bewegter nicht hätte sein können. In den Reichtum des Lebens hineingeboren,
und gleichzeitig in eine Zeit, in der die Menschheit ihren tiefsten Abstieg
erlebte. Millionen von Menschen bereits
von anderen Menschen getötet und weitere Millionen sollten noch folgen.
Hineingeboren in eine Welt von Hunger, Tod und Vernichtung, und oft hing das
mir geschenkte Leben nur an einem seidenen Faden. Das, was früher gegolten
hatte, die Vorstellung von Welt, die Vorstellung des Göttlichen, alles war in
Frage gestellt. Die Welt wurde verwüstet, schlimmer als sich das die heutigen
Weltverbesserer je vorstellen könnten.
Und durch diese Welt gingen wir, die Überlebenden, voller Zuversicht,
voller Hoffnung und Tatkraft, mit dem
Willen eine bessere Welt zu schaffen. Wo sind die Zuversicht und Tatkraft
geblieben, wenn ich mir das heutige Europa ansehe. Es wird nicht mehr an der
Zukunft gebaut, sondern nur noch die Gegenwart verwaltet. Wir sorgen uns um
unseren Urlaub, um das Fernsehprogramm, um Fussballspiele, und natürlich
Olympische Spiele. Und wieder hat die
Menschheit nur 3 Generationen später, alles vergessen, was war. Neue
vernichtende Kriege haben begonnen, wie in alten Zeiten prallen verschiedene
Kulturen aufeinander und versuchen sich gegenseitig zu messen. Auf Zeiten des
Friedens scheint die Zeit des Krieges zu folgen. Und mein Menschsein blickt auf
diese Welt und wundert sich über den
menschlichen Unverstand, der so heftig an seinem Untergang arbeitet. Unbeirrt
von den Geschehnissen dieser Welt gehe ich meinen Weg durch die Welt, mir bewusst, Teil des
Göttlichen zu sein, das sich durch mich
in der Welt verwirklicht hat. Die Welt bleibt nicht stehen, die ewige
Evolution macht auch vor der Menschheit nicht halt. Künftige Generationen werden vielleicht einer
neuen Geisteskategorie angehören, die endlich an der Verwirklichung der
Schöpfung mitwirkt. Ich halte es mit Goethe, der am Ende seines Lebens gesagt
haben soll,» ich bin gespannt was jetzt kommt».
Sonntag, 28. Juli 2024
Der menschliche Geist
Sonntag, 21. Juli 2024
Die Welt der Zahlen
Eins, zwei, drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit – hat Wilhelm Busch gedichtet und uns einen Blick in die Geheimnisse des Lebens ermöglicht. Eins steht für die Einheit mit dem Leben, es ist die Welt der Kindheit, in der wir behütet und beschützt in einer Welt der Liebe leben. Selbst in Zeiten der Not und der Entbehrung fehlt es uns an nichts, die Liebe unserer Eltern ersetzt jeden Mangel. Ich erinnere mich an die harten Zeiten des Krieges und der Hungersnot in der Nachkriegszeit – alles hat gefehlt, aber mir hat nichts gefehlt, ich hatte meine Eltern und ihre Liebe. Ich lebte noch im Himmel. – Mit dem Älterwerden treten wir in die Welt der Zwei, in die Welt der Dualität. Es ist die Welt der Erwachsenen. Das Paradies der Kindheit geht verloren, alles ist jetzt gut oder schlecht, schön oder hässlich, wir sind von der Einheit in die Zweiheit gefallen und für die Mehrheit der Menschen bleibt es auch dabei. Aber tief in uns lebt noch die Erinnerung an unsere Kindheit, wir haben Sehnsucht nach dem Paradies, in dem wir einst lebten. Und erst im Alter scheint die Zeit langsamer zu verlaufen und aus der Erinnerung geboren, kann die Rückkehr ins Paradies erfolgen. Es ist ein Geschenk des Lebens an uns, wenn wir in der dritten Phase unseres Lebens, zurück in die Einheit des Lebens finden, die uns auf unserem Weg durch die Zeit verloren ging. Wenn wir die Dreiheit auf unserem Weg erreichen, und nicht in der Dualität verharren, dann kehren wir zurück in die Einheit, die wir so lange vermissten, in die Einheit als unserer ewigen Heimat, die wir für die Welt verlassen hatten. - Drei Zahlen, die unser Leben bedeuten, und in Wirklichkeit nur die Zahl Eins sind, das lehrt uns die Welt der Zahlen.
Sonntag, 14. Juli 2024
Erlösung
Wir bitten um Erlösung von dem Übel. Generationen haben sich
gefragt, was denn das Übel sein könne. Ist es nur die Bitte von allem Bösen und
Schlechtem befreit zu werden? Bedeutet es, nicht mehr in einer Welt der Dualität
leben zu wollen? Wenn das Göttliche in
Allem ist, so müsste auch das Übel ein Teil des Göttlichen sein. Dann sollten
wir auch nicht um die Befreiung von diesem Aspekt des Lebens bitten, denn es
wäre ein Teil der Schöpfung, den wir uns wegwünschten. In der Bitte nach Erlösung findet vielleicht die
Sehnsucht des Menschen Ausdruck, aus der Illusion erlöst zu werden, er lebte
von Gott getrennt. Was aber wenn das
Göttliche in der gesamten Schöpfung gegenwärtig ist, und in jedem Moment
unseres Lebens in uns und um uns wäre, - müssten wir dann noch um Erlösung
bitten? Vielleicht sollten wir lieber
darum bitten, uns von dem Irrtum zu befreien, das Göttliche sei nicht in Allem
enthalten. Vielleicht auch darum, die Anwesenheit der Gottheit auch in dem zu
sehen, was wir das Böse und das Schlechte nennen. Wenn wir begreifen, dass auf dem
Weg des Menschen durch die Welt, die Erlösung auf ihn wartet, die Umkehr aus
der Illusion von Welt, und die Rückkehr in das Allumfassende, dann sind wir der
Erlösung ganz nahe. Das Übel dieser Welt liegt eben darin, dass der Mensch
glaubt, die Gottheit und die Welt wären getrennt, und die Gottheit lebte in
einem fernen Land, das wir das Paradies nennen. Es ist der wichtigste Aspekt
des menschlichen Lebens, die Erlösung, die Befreiung vom grössten Irrtum der Menschheit
anzustreben, sie lebte getrennt von der Gottheit, ausgestossen aus dem
Paradies. Es ist die grösste Bitte, die wir der Gottheit senden, uns aus diesem
Irrtum zu befreien. Wir bitten um nichts Unmögliches, wir bitten, die Wahrheit
in uns zu erkennen. Und wenn wir die
Wahrheit erkennen, dann verwandelt sich diese Welt wieder in das Paradies, von
dem wir meinten, aus ihm vertrieben zu sein.
Freitag, 12. Juli 2024
Das Jüngste Gericht
Spätestens mit dem Tod wird dem Menschen die Tiefe seines Lebens, bewusst. Das, was die Menschheit das Jüngste Gericht nennt, öffnet sich in seiner ganzen Wahrheit. Der Erschaffene erkennt, dass er und der Schöpfer eins sind, dass er selbst Richter seines Lebens ist und das es keine Strafen und keine Sühne gibt, sondern nur weitere Evolution in den Erscheinungen des Lebens. Leben endet nicht mit seiner physischen Erscheinung in der Welt. In vielen Leben und Erscheinungen findet es seinen Fortlauf, und Schöpfer und Erschaffenes manifestieren sich immer aufs Neue, in einer Evolution, die keine Vollendung kennt. Und am Ende jeder Erscheinungsform blickt der Geist auf das vergangene Leben zurück und urteilt über seine Taten. So ist unser menschliches Leben auch immer göttliches Leben, zwischen Schöpfer und Erschaffenem gibt es keinen Unterschied. Nichts geht jemals verloren, so wie die Energie, wechselt es nur seine Erscheinungsform und strebt seiner ewigen Nichtvollendung entgegen. Selbst Sterne und Kosmen kommen und gehen. Und so tritt auch der Mensch, im ewigen Kreis der Wiedergeburt, immer und immer wieder in Erscheinung und strebt seiner Vollendung entgegen, ohne sie jemals zu erreichen. Das ist es, was der Vater und der Sohn und der Heilige Geist sind, menschliche Worte, die die Einheit von Geist und Materie künden. Wenn der Geist Materie wird, und dem Menschen vergönnt ist, dies zu erkennen, dann offenbart sich das Göttliche in der Welt. Die Einheit von Welt und Göttlichem ist unsterblich, und wenn am Ende einer Existenz, das Leben seine vergangene Erscheinungsform betrachtet, dann macht die Evolution des Göttlichen ihren nächsten Schritt, Geist und Materie erneuern sich zu neuem Leben, in ewiger Wiederkehr. Der Anfang und das Ende dieser Welt offenbaren sich als Ewigkeit, als ewiger Neuanfang, als nicht enden wollendes Leben, als ewige Evolution, das Jüngste Gericht, als weiterer Schritt der Schöpfung ihrer Nichtvollendung entgegen. Nichts Endliches gibt es in der Welt, Tod und Gericht zeigen sich als menschliche Vorstellungen.
Sonntag, 7. Juli 2024
Weltverbesserer
Wenn ich in die Medien schaue, scheint die Welt in Gut und Böse eingeteilt
zu sein. Für die Linken, wie sie sich
selbst nennen, scheint das konservative Weltbild die Verkörperung des Schlechten darzustellen, sie selbst sehen
sich als die Guten, die Weltverbesserer.
Es sind die die gleichen jungen Menschen die mit ihren roten kleinen
Bibeln, einem Menschenschlächter
zujubelten, der Millionen seiner
Mitmenschen umbrachte, nur weil sie nicht in seine Ideologie passten. Umgekehrt
sind für die Rechten, die
Bewegung der Linken ein Gruppe von Verrückten, die das Gegenteil von dem erreichen, was sie predigen. Dazwischen scheint es für beide
Seiten nichts zu geben. Beide Seiten glauben im Recht, im Besitz der Wahrheit
zu sein. Tatsächlich werden von allen
menschlichen Gruppierungen, weltlichen
und religiösen, linken und rechten, die furchtbarsten Verbrechen gegen das Leben begangen. Weder die Beharrung auf dem Gewesenen, noch die Revolution mit ihren Veränderungen,
weder links, noch rechts, waren je im Besitz der Wahrheit. Die Wahrheit ist ein sich wandelndes Gut, - oder wie Hegel es ausdrückte, auf ein These folgt die Antithese und darauf
die Synthese, die wiederum zur These wird. Alles was wir sehen sind nur Teilaspekte der Evolution., die sich
vor unseren Augen, seit Jahrmillionen, entfaltet. Wenn eine
Gruppe
von Menschen, sich die
Deutungshoheit über die Schöpfung
anmasst, dann gerät die Weisheit der Natur aus dem Gleichgewicht,
und Tod und Zerstörung sind die
Folge. Alle Versuche der Menschheit,
sich aus ihrer Unmündigkeit und der Unwägbarkeit der Natur zu befreien, sind zum Scheitern verurteilt. Die Veränderung der Welt, die Zerstörung der
Natur, sind der Vorstellung anzulasten,
die Welt und die Menschheit könnten zu ewigem Wohlstand entwickelt werden. Das was
zunächst als gut erscheint, zeigt bald sein anderes Gesicht, es folgt Verwüstung und Niedergang. Aber auch
die Apologeten des Niedergangs werden nicht recht behalten, Auf den
Niedergang der Welt wird wieder die Gesundung, der Aufstieg eintreten. So ist keine Wahrheit
endgültig, das Einzige was wirklich
gilt, ist die ewige Veränderung, die
Evolution. Aber die Menschheit taumelt , blind und
taub, durch ihre Geschichte, und lässt auf ihrem Weg Verwüstung und Zerstörung hinter sich, aber auch Aufstieg und
Wohlstand. Hinter dem scheinbaren Untergang ist die
Rettung in Sicht. Aus dem Niedergang erfolgt der Aufstieg zu neuen Höhen. Wenn
der faustische Mensch auf seinem Tiefpunkt
angelangt ist, dann ist die Rettung nahe, das gilt auch für die heutige
Zeit. Der Weltverbesserer aber kann die Welt nicht
verbessern, er hat die Gesetze der Evolution nicht begriffen.