Immer wieder kehre ich in meinen Gedanken in meine eigene
geistige Vorstellung von mir selbst zurück. Ich fühle mich als Teil des Ganzen
und doch individualisiert für mein jetziges Leben. Eine kleine
Teilerfahrung der Welt, in einer Zeit
die bewegter nicht hätte sein können. In den Reichtum des Lebens hineingeboren,
und gleichzeitig in eine Zeit, in der die Menschheit ihren tiefsten Abstieg
erlebte. Millionen von Menschen bereits
von anderen Menschen getötet und weitere Millionen sollten noch folgen.
Hineingeboren in eine Welt von Hunger, Tod und Vernichtung, und oft hing das
mir geschenkte Leben nur an einem seidenen Faden. Das, was früher gegolten
hatte, die Vorstellung von Welt, die Vorstellung des Göttlichen, alles war in
Frage gestellt. Die Welt wurde verwüstet, schlimmer als sich das die heutigen
Weltverbesserer je vorstellen könnten.
Und durch diese Welt gingen wir, die Überlebenden, voller Zuversicht,
voller Hoffnung und Tatkraft, mit dem
Willen eine bessere Welt zu schaffen. Wo sind die Zuversicht und Tatkraft
geblieben, wenn ich mir das heutige Europa ansehe. Es wird nicht mehr an der
Zukunft gebaut, sondern nur noch die Gegenwart verwaltet. Wir sorgen uns um
unseren Urlaub, um das Fernsehprogramm, um Fussballspiele, und natürlich
Olympische Spiele. Und wieder hat die
Menschheit nur 3 Generationen später, alles vergessen, was war. Neue
vernichtende Kriege haben begonnen, wie in alten Zeiten prallen verschiedene
Kulturen aufeinander und versuchen sich gegenseitig zu messen. Auf Zeiten des
Friedens scheint die Zeit des Krieges zu folgen. Und mein Menschsein blickt auf
diese Welt und wundert sich über den
menschlichen Unverstand, der so heftig an seinem Untergang arbeitet. Unbeirrt
von den Geschehnissen dieser Welt gehe ich meinen Weg durch die Welt, mir bewusst, Teil des
Göttlichen zu sein, das sich durch mich
in der Welt verwirklicht hat. Die Welt bleibt nicht stehen, die ewige
Evolution macht auch vor der Menschheit nicht halt. Künftige Generationen werden vielleicht einer
neuen Geisteskategorie angehören, die endlich an der Verwirklichung der
Schöpfung mitwirkt. Ich halte es mit Goethe, der am Ende seines Lebens gesagt
haben soll,» ich bin gespannt was jetzt kommt».
Sonntag, 28. Juli 2024
Der menschliche Geist
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