Spätestens mit dem Tod wird dem Menschen die Tiefe seines Lebens, bewusst. Das, was die Menschheit das Jüngste Gericht nennt, öffnet sich in seiner ganzen Wahrheit. Der Erschaffene erkennt, dass er und der Schöpfer eins sind, dass er selbst Richter seines Lebens ist und das es keine Strafen und keine Sühne gibt, sondern nur weitere Evolution in den Erscheinungen des Lebens. Leben endet nicht mit seiner physischen Erscheinung in der Welt. In vielen Leben und Erscheinungen findet es seinen Fortlauf, und Schöpfer und Erschaffenes manifestieren sich immer aufs Neue, in einer Evolution, die keine Vollendung kennt. Und am Ende jeder Erscheinungsform blickt der Geist auf das vergangene Leben zurück und urteilt über seine Taten. So ist unser menschliches Leben auch immer göttliches Leben, zwischen Schöpfer und Erschaffenem gibt es keinen Unterschied. Nichts geht jemals verloren, so wie die Energie, wechselt es nur seine Erscheinungsform und strebt seiner ewigen Nichtvollendung entgegen. Selbst Sterne und Kosmen kommen und gehen. Und so tritt auch der Mensch, im ewigen Kreis der Wiedergeburt, immer und immer wieder in Erscheinung und strebt seiner Vollendung entgegen, ohne sie jemals zu erreichen. Das ist es, was der Vater und der Sohn und der Heilige Geist sind, menschliche Worte, die die Einheit von Geist und Materie künden. Wenn der Geist Materie wird, und dem Menschen vergönnt ist, dies zu erkennen, dann offenbart sich das Göttliche in der Welt. Die Einheit von Welt und Göttlichem ist unsterblich, und wenn am Ende einer Existenz, das Leben seine vergangene Erscheinungsform betrachtet, dann macht die Evolution des Göttlichen ihren nächsten Schritt, Geist und Materie erneuern sich zu neuem Leben, in ewiger Wiederkehr. Der Anfang und das Ende dieser Welt offenbaren sich als Ewigkeit, als ewiger Neuanfang, als nicht enden wollendes Leben, als ewige Evolution, das Jüngste Gericht, als weiterer Schritt der Schöpfung ihrer Nichtvollendung entgegen. Nichts Endliches gibt es in der Welt, Tod und Gericht zeigen sich als menschliche Vorstellungen.
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