Sonntag, 14. Juli 2024

Erlösung

Wir bitten um Erlösung von dem Übel. Generationen haben sich gefragt, was denn das Übel sein könne. Ist es nur die Bitte von allem Bösen und Schlechtem befreit zu werden? Bedeutet es, nicht mehr in einer Welt der Dualität leben zu wollen?  Wenn das Göttliche in Allem ist, so müsste auch das Übel ein Teil des Göttlichen sein. Dann sollten wir auch nicht um die Befreiung von diesem Aspekt des Lebens bitten, denn es wäre ein Teil der Schöpfung, den wir uns wegwünschten.  In der Bitte nach Erlösung findet vielleicht die Sehnsucht des Menschen Ausdruck, aus der Illusion erlöst zu werden, er lebte von Gott getrennt.  Was aber wenn das Göttliche in der gesamten Schöpfung gegenwärtig ist, und in jedem Moment unseres Lebens in uns und um uns wäre, - müssten wir dann noch um Erlösung bitten?  Vielleicht sollten wir lieber darum bitten, uns von dem Irrtum zu befreien, das Göttliche sei nicht in Allem enthalten. Vielleicht auch darum, die Anwesenheit der Gottheit auch in dem zu sehen, was wir das Böse und das Schlechte nennen. Wenn wir begreifen, dass auf dem Weg des Menschen durch die Welt, die Erlösung auf ihn wartet, die Umkehr aus der Illusion von Welt, und die Rückkehr in das Allumfassende, dann sind wir der Erlösung ganz nahe. Das Übel dieser Welt liegt eben darin, dass der Mensch glaubt, die Gottheit und die Welt wären getrennt, und die Gottheit lebte in einem fernen Land, das wir das Paradies nennen. Es ist der wichtigste Aspekt des menschlichen Lebens, die Erlösung, die Befreiung vom grössten Irrtum der Menschheit anzustreben, sie lebte getrennt von der Gottheit, ausgestossen aus dem Paradies. Es ist die grösste Bitte, die wir der Gottheit senden, uns aus diesem Irrtum zu befreien. Wir bitten um nichts Unmögliches, wir bitten, die Wahrheit in uns zu erkennen.  Und wenn wir die Wahrheit erkennen, dann verwandelt sich diese Welt wieder in das Paradies, von dem wir meinten, aus ihm vertrieben zu sein.


Keine Kommentare: