Wir bitten um Erlösung von dem Übel. Generationen haben sich
gefragt, was denn das Übel sein könne. Ist es nur die Bitte von allem Bösen und
Schlechtem befreit zu werden? Bedeutet es, nicht mehr in einer Welt der Dualität
leben zu wollen? Wenn das Göttliche in
Allem ist, so müsste auch das Übel ein Teil des Göttlichen sein. Dann sollten
wir auch nicht um die Befreiung von diesem Aspekt des Lebens bitten, denn es
wäre ein Teil der Schöpfung, den wir uns wegwünschten. In der Bitte nach Erlösung findet vielleicht die
Sehnsucht des Menschen Ausdruck, aus der Illusion erlöst zu werden, er lebte
von Gott getrennt. Was aber wenn das
Göttliche in der gesamten Schöpfung gegenwärtig ist, und in jedem Moment
unseres Lebens in uns und um uns wäre, - müssten wir dann noch um Erlösung
bitten? Vielleicht sollten wir lieber
darum bitten, uns von dem Irrtum zu befreien, das Göttliche sei nicht in Allem
enthalten. Vielleicht auch darum, die Anwesenheit der Gottheit auch in dem zu
sehen, was wir das Böse und das Schlechte nennen. Wenn wir begreifen, dass auf dem
Weg des Menschen durch die Welt, die Erlösung auf ihn wartet, die Umkehr aus
der Illusion von Welt, und die Rückkehr in das Allumfassende, dann sind wir der
Erlösung ganz nahe. Das Übel dieser Welt liegt eben darin, dass der Mensch
glaubt, die Gottheit und die Welt wären getrennt, und die Gottheit lebte in
einem fernen Land, das wir das Paradies nennen. Es ist der wichtigste Aspekt
des menschlichen Lebens, die Erlösung, die Befreiung vom grössten Irrtum der Menschheit
anzustreben, sie lebte getrennt von der Gottheit, ausgestossen aus dem
Paradies. Es ist die grösste Bitte, die wir der Gottheit senden, uns aus diesem
Irrtum zu befreien. Wir bitten um nichts Unmögliches, wir bitten, die Wahrheit
in uns zu erkennen. Und wenn wir die
Wahrheit erkennen, dann verwandelt sich diese Welt wieder in das Paradies, von
dem wir meinten, aus ihm vertrieben zu sein.
Sonntag, 14. Juli 2024
Erlösung
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