Ich habe mehrere Jahre meines Lebens dem Gesetzesstudium
gewidmet. Meterlang reihen sich die Gesetzestexte nur eines einzigen Landes in
den Regalen der Juristen. Jedes Land hat seine eigenen Gesetze und die
Gesetzgeber versuchen ihre Existenzberechtigung
durch immer neue Gesetze nachzuweisen. Die Welt ist durch Gesetze nicht
besser geworden. Der «Kategorische Imperativ» Kants würde ausreichen, um das
menschliche Miteinander zu regeln. Die heiligen Gesetze der Religionen, die
angeblich der göttlichen Inspiration entsprungen sind, fristen nur noch ein
Nischendasein. Göttlich könnten wir allenfalls die Gesetze des Kosmos nennen,
die wir aber nie in ihrer Vollkommenheit
erfassen werden. Was wir heute Gesetze nennen, sind nur noch
Verwaltungsvorschriften, die von den menschlichen Staaten erlassen werden, um
das Miteinander zu regeln. Alte archaischen
Vorschriften der Religionen werden nur noch von stehengebliebenen Völkern
verwendet, die glauben sich der menschlichen Evolution entziehen zu können. Die eigentlichen Gesetze des Menschen liegen
in seinem Inneren, wohin die Menschheit aber in den seltensten Fällen schaut. Auf das Innere des Menschen schaut Kant, wenn
er über die Maxime unseres Handelns spricht.
Alle Gesetze, die bedeutend für
unser Menschsein sind, finden wir in uns
selbst. Es sind diese inneren Gesetze,
die über den Erfolg und Misserfolg
unseres Lebens entscheiden. Wenn wir diesen inneren Gesetzen Folge leisten, dann erreichen wir unser Lebensziel. Blicken wir nicht nach innen, glauben wir an das, was andere uns vorgeben, werden
wir vom Schein der Welt getäuscht, verlieren wir unseren Weg und befinden uns
am Ende unseres Lebens bestenfalls am Anfang wieder. Der Richter über unser
Leben, das sind wir selbst, und es gibt
keinen härteren Richter, als unsere Seele, wenn sie über unser Leben zu Gericht
sitzt und sieht, wie wir mit unseren inneren Gesetzen umgegangen sind.
Sonntag, 4. August 2024
Die Gesetze des Lebens
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