Wir werden reinen Geistes geboren, noch völlig frei von Sitten und Gebräuchen unserer Umwelt.
Wenn unserer menschlicher Verstand
erwacht, wird er von der Sprache, von den Sitten und Gebräuchen
und Religion des Elternhauses
geformt und geprägt. Aus Liebe zu unseren Eltern, stellen wir dies nicht in Frage. So ist niemand aus eigener
Überzeugung in eine Kultur hineingeboren. Aber jeder Mensch hat die
Möglichkeit, bei Erwachen seines Geistes, das in Frage zu stellen, was er bisher
als Wahrheit begriff. In Schulen und
Universitäten werden wir mit dem Wissen
der Welt bekannt gemacht. Als junge Menschen stellen wir dann vieles in Frage,
was man uns lehrt, und oft geraten wir
in Konflikt mit den alten Traditionen
der Gesellschaft. Aber die Mehrheit der jungen Menschen folgt dann doch den alten Traditionen und geht den Weg des geringsten Widerstandes
und der Anpassung. An den alten Traditionen ist nichts falsch, aber auch nichts
richtig. Traditionen waren einfach
Schritte der Evolution in ihrer Zeit. Die Zeit ist aber nicht stehen
geblieben. Daher kann man das Anhängen an der Vergangenheit als ein Grundübel der Menschheit betrachten, als eine Auflehnung gegen die Evolution. Eltern
die ihre Kinder lieben, werden ihre Kinder immer in die Welt hinaus schicken,
damit sie ihren eigenen Weg suchen,
nicht versuchen, sie an das Alte, schon Dagewesene zu binden. Der junge
Mensch strebt nach Selbstverwirklichung und ist damit ein Werkzeug der
Evolution. Wenn die Jugend alles in Frage stellt, was vorher gewesen ist, dann
ist das die richtige Richtung. Sie muss
nur den richtigen Weg einschlagen. Der richtige
Weg ist der der Evolution. Richtig ist der Weg dann, wenn er im
Einklang mit der Liebe zum Leben, mit der Liebe zur Schöpfung verbunden
ist. Evolution
baut immer auf dem Erreichten auf und entwickelt neue Initiativen zum Wohl der Schöpfung und der Menschheit. Jeder
Mensch kann diesen Weg auf seine Weise gehen. Unsere Vorbilder sind die Dichter
und Denker, die Schriftsteller und
Künstler, aber auch die grossen Unternehmer, die die Welt bewegen, Politiker,
wenn sie das Wohl der Allgemeinheit im Sinn haben. Wenn unsere Jugend die Selbstverwirklichung
anstrebt und neue Ufer sucht, dann sind sie auf dem richtigen Weg. Sie wird immer dann Erfolg haben, wenn sie mit Liebe
zur Welt und ihren Mitmenschen handelt. Alle Erfolgsgeschichten fangen oft mit wenig an und aus wenig wird viel, wenn der Mensch sich mit Energie und Hingabe seinem
Leben widmet. Das Alte und Vergangene bleibt vergangen, es ist eine Geschichte
aus vergangenen Zeiten, eher wie ein
Bild eines alten Meisters, den wir für
seine Leistung schätzen. Was aber mit dem alten Brauchtum machen, wenn sich die Menschen nicht
aus ihren alten Sitten lösen wollen? Wir,
die im Gleichschritt mit der Evolution handeln, sollten liebevoll mit den Zurückgebliebenen umgehen, sie sind die Erinnerung an etwas, was
früher gegolten hat. Es ist unsere
Aufgabe, ihnen zu helfen, in der Gegenwart anzulangen.
Freitag, 16. August 2024
Tradition und Brauchtum
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