Früher ging ich mit meinen Eltern, später mit meinen Kindern,
Sonntags in die Kirche. Auch das tägliche
Abendgebet war für uns Kinder immer selbstverständlich. So war das Göttliche immer für uns ein
selbstverständlicher Teil unseres Lebens. - Die Kirchen als Ort, in denen die menschliche
Gemeinschaft sich der Anwesenheit des Göttlichen erinnert, sind leerer geworden. Die göttliche Präsenz
ist aber nicht weniger geworden, eher haben uns die Wissenschaften ganz neue
Zugänge zu der gewaltigen Intelligenz geöffnet, die sich durch die gesamte
Schöpfung zieht. Wenn wir früher mit den Herzen das Göttliche in uns und in Allem zu erahnen
suchten, und unsere Mütter im abendlichen Gebet
uns in die Nähe Gottes führten, so haben heute die Gesetze von Energie
und Information zu ganz neuen
Wahrnehmungen der Intelligenz geführt,
die wir Gott nennen. Der Schöpfergeist ist nach wie vor nicht entschlüsselt.
Aber wir wissen, dass wir aus energetischen Teilchen bestehen, die den Gesetzen
einer übergeordneten Intelligenz gehorchen. Es ist diese Intelligenz, die wir
Gott nennen, die alles regiert was existiert, allem innewohnt und doch
unfassbar ist. Wir brauchen diesen Gott nicht mehr in Kirchen und Religionen zu
suchen, er ist anwesend in Allem, und vor allem in uns
selbst. Was in meiner Jugend in der Kirche oder dem abendlichen Gebet stattfand,
die Kommunikation mit dem Göttlichen, das
ist mir meine tägliche Morgenmeditation geworden. Meditation ist Gebet, Zwiesprache
mit dem Göttlichen. Es ist nicht ein
Gebet an eine ferne, unnahbare Macht. Es ist so, wie Jesus sagt, - der Vater in
mir tut seine Werke - wir müssen uns ihm
nur öffnen. Unsere Mütter haben das
schon immer gewusst, und deshalb ist das abendliche Gebet bei unseren Kindern so
wichtig, es öffnet unsere Herzen für einen späteren Moment in unserem Leben. Wenn
wir müde von der Welt geworden sind,
wenn wir uns wieder unserem Schöpfergeist zuwenden, dann wird das Gebet zur
Meditation, zur Zwiesprache mit dem
Göttlichen. Meditation ist heute für mich der wichtigste Moment des Tages, Kraftquelle für die Anforderungen des Lebens, eine
Erinnerung an den früheren Kirchgang und die abendlichen Gebete mit meiner
Mutter.
Sonntag, 4. August 2024
Mein Kirchgang
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