Sonntag, 4. August 2024

Mein Kirchgang

Früher ging ich mit meinen Eltern, später mit meinen Kindern, Sonntags in die Kirche. Auch das tägliche  Abendgebet war für uns Kinder immer selbstverständlich. So  war das Göttliche immer für uns ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. -  Die Kirchen als Ort, in denen die menschliche Gemeinschaft sich der Anwesenheit des Göttlichen erinnert,  sind leerer geworden. Die göttliche Präsenz ist aber nicht weniger geworden, eher haben uns die Wissenschaften ganz neue Zugänge zu der gewaltigen Intelligenz geöffnet, die sich durch die gesamte Schöpfung zieht.  Wenn wir  früher mit den Herzen  das Göttliche in uns und in Allem zu erahnen suchten, und unsere Mütter im abendlichen Gebet  uns in die Nähe Gottes führten,  so haben heute die Gesetze von Energie und  Information zu ganz neuen Wahrnehmungen  der Intelligenz geführt, die wir Gott nennen. Der Schöpfergeist ist nach wie vor nicht entschlüsselt. Aber wir wissen, dass wir aus energetischen Teilchen bestehen, die den Gesetzen einer übergeordneten Intelligenz gehorchen. Es ist diese Intelligenz, die wir Gott nennen, die alles  regiert  was existiert, allem innewohnt und doch unfassbar ist. Wir brauchen diesen Gott nicht mehr in Kirchen und Religionen zu suchen,   er ist anwesend in Allem, und vor allem in uns selbst. Was in meiner Jugend in der Kirche oder dem abendlichen Gebet stattfand, die Kommunikation mit dem Göttlichen,  das ist mir meine tägliche Morgenmeditation geworden. Meditation ist Gebet, Zwiesprache mit dem Göttlichen.  Es ist nicht ein Gebet an eine ferne, unnahbare Macht. Es ist so, wie Jesus sagt, - der Vater in mir tut seine Werke -  wir müssen uns ihm nur öffnen.   Unsere Mütter haben das schon immer gewusst, und deshalb ist das abendliche Gebet bei unseren Kindern so wichtig, es öffnet unsere Herzen für einen späteren Moment in unserem Leben. Wenn  wir müde von der Welt geworden sind, wenn wir uns wieder unserem Schöpfergeist zuwenden, dann wird das Gebet zur Meditation, zur Zwiesprache mit dem Göttlichen.  Meditation ist heute  für mich der wichtigste Moment des Tages, Kraftquelle  für die Anforderungen des Lebens, eine Erinnerung an den früheren Kirchgang und die abendlichen Gebete mit meiner Mutter.


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