Die alten religiösen Mythen sind nicht gerade förderlich auf
unserem Weg zur Selbsterkenntnis. Wir sind niemals aus dem Paradies vertrieben
worden, wie man uns weiszumachen versucht. Wir befinden uns im Paradies, auch
wenn das unsere äusseren Umstände oft nicht vermuten lassen. Das Paradies ist
nicht der himmlische Garten, gefüllt mit unseren schönsten Träumen, das
Paradies befindet sich hier, in unserer jetzigen Existenz, mitten unter uns.
Und die Gottheit ist nicht eine ferne strafende Gottheit, sie ist anwesend, in
allem, auch in jedem von uns. Selbst die Vorstellungen von Gut und Böse sind nur von Menschen erfunden. In der Welt
der Schöpfung gibt es diese Begriffe nicht.
Es mag merkwürdig erscheinen, dass Mörder und Tyrannen Teil der Schöpfung sind, die Kriege und
Katastrophen, alles Teil sind des unendlichen Schöpfungsprozesses und unser menschliches Zutun nur ein kleiner
Teil dieses Prozesses ist. Für alles gilt:
Der Schöpfergeist erfüllt die
ganze Schöpfung, nicht nur den Menschen,
er erfüllt jeden Baum und Strauch, jede
Blume, jeden Grashalm. Es gilt der biblische Satz: Der Vater und ich sind Eins – alles ist
Schöpfung, es gibt keine Trennung oder Vertreibung des Menschen aus diesem
Schöpfungsprozess. - Nur der Mensch mit seinen alten Mythen hat versucht, uns aus dem
Paradies zu treiben, eine Trennungskeil zwischen Schöpfergeist und Menschsein zutreiben.Verwundert reiben wir uns die Augen:
Diese Kriege, dieses Morden, der Tod und die Zerstörung sollen auch dem Schöpfergeist
entspringen? Tod und Vernichtung sind auch
Teil des Schöpfungsprozesses, und auch
die Erhabenheit, die Schönheit und Vollendung der Schöpfung, das ewige Wachsen
und Vergehen. Ist nicht auch die ganze
Natur von Wachsen und Vergehen, von
Geburt und Tod geprägt, - ist nicht selbst unser Essen Vernichtung und Tod von
etwas Anderem? - Wenn auf Karfreitag Ostern folgt, auf Marter
und Tod die Auferstehung, so ist dies der ewige Kreislauf der Schöpfung, ein mystisches Fest, mit tiefen Wahrheiten,
die wir Menschen nur teilweise wahrnehmen
wollen. Ostern ist die Antwort auf die Frage: Wer ich bin – Ich bin Teil des ewigen Schöpfungsprozesses, Teil von
Geburt, Tod und Wiederkehr, im ewigen Kreislauf des Seins.
Samstag, 19. April 2025
Ostern - oder wer ich bin
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