Jeder Mensch wird in seine eigene Welt geboren. Der
Schöpfergeist verwirklicht sich in jedem von
uns. Wenn wir das Haus unserer Eltern verlassen, verwirklichen wir, jeder
in seiner Art, die Evolution der
Schöpfung. So entstehen die vielen Welten nebeneinander, jede Welt für sich,
und gleichzeitig berühren sich alle diese Welten, beeinflussen sich, verbinden
sich, trennen sich und wenn ein Geschöpf abtritt von dieser Bühne, hat es
seinen Anteil an der Schöpfung geleistet, ein jedes nach seiner Art und nach
seinen Fähigkeiten.
Wenn sich zwei Menschen entscheiden, ihr Leben miteinander
zu verbinden, hängt viel von den gegenseitigen Erwartungen ab. Wenn wir keine
Erwartungen an unseren Gefährten haben, dann machen wir alles richtig. Erwartungen
führen zu Enttäuschungen. Wenn der Sinn unseres Lebens die Evolution der
Schöpfung ist, dann können wir Ansprüche
an das Leben nur an uns selbst richten, nicht an den Anderen. Eine gute
Beziehung zwischen zwei sich berührenden
Welten wächst nur, wenn jeder seiner eigenen
Einswerdung entgegenstrebt. Wir
müssen uns selbst und das Leben in uns lieben lernen, wenn wir Liebe einem
anderen Menschen schenken oder von ihm erfahren wollen. Liebe ist immer gebend
und verlangt nicht nach einer Gegenleistung.
Wenn wir unser
eigenes Leben betrachten, dann ist es immer der eigenen Welt gewidmet. Wir
folgen unseren inneren Gesetzen und nutzen unsere Talente.
Fehler machen wir alle, sie sind nur Schritte in unserem Lernprozess. Die
Familie ist dabei eine wichtige Station
auf unserem Weg. Es ist der Moment, wo wir unsere Evolution zurückstellen und
uns den Welten unserer Kinder widmen. Unsere Welten berühren sich in dieser Zeit
besonders stark, aber wenn die Kinder unsere Welt verlassen, verwirklicht jeder sein eigenes Schicksal. Sie benötigen nicht mehr unsere Hilfe.
Als Menschen sind wir in die Polarität der Welt geboren,
und alle Pole streben wieder die Einheit
an. Die Gefährten unseres Lebens werden vom Schicksal ausgesucht. Sie sind immer die Menschen, die wir für unsere Lebensphase brauchen, in der wir uns befinden.
In dem Wort Gefährte ist nicht
nur das Wort Gefahr enthalten, sondern auch das Wort fahren. Mit
unseren Gefährten fahren wir nicht nur gemeinsam durch die Welt, wir
bewältigen auch alle Gefahren gemeinsam. Es sind weniger die Gefahren von
aussen, als die Gefahren von innen, die falschen Richtungen, die unser Leben
nehmen kann.
In der zweiten Hälfte unseres Lebens wenden wir uns stärker
der Sinnhaftigkeit unserer Existenz zu. Das
Schicksal sendet uns auch in dieser Phase immer die Menschen, die wir für unsere persönliche Evolution
brauchen. Jeder von uns lebt zwar in seiner eigenen Welt, aber die Welten
berühren sich, wir gleichen ständig unsere Welten gegenseitig an, wir teilen
unsere Vorlieben, verschleudern nicht sinnlos unsere Lebenszeit, und geben dem
Anderen Zutritt in unsere Welt. Was
könnte es Besseres geben, als gemeinsam
sinnvoll das Leben zu erleben? Den
richtigen Gefährten, in den verschiedenen Zeiten unseres Lebens, an unserer Seite
zu haben, lässt uns das Leben in seiner gesamten Fülle erfahren.