Wenn sich unser Leben dem Ende zuneigt, verschwinden langsam
die Dinge dieser Welt. Es verschwinden die Gefährten unseres Lebens, die Namen
und Orte, die für uns Bedeutung hatten.
Der Besitz und die Funktionen unseres Lebens fallen von uns ab, gehen an
nachfolgende Generationen über. Und wie in den Bildern alter Meister schaut das
Auge des Himmels auf uns herab, strahlt Liebe und Güte auf uns aus. Nichts, was
uns an die Welt erinnert, wird uns bleiben, und unserer Geist sehnt sich, in
die Ewigkeit zurückzukehren. Wenn noch unsere Namen und Jahre auf einem
Grabstein an uns erinnern, bald verschwinden auch sie, verwittern und vergehen. Am Ende bleibt nur
eine Erinnerung in denen, die nach uns
kamen. Unser Geist aber wird befreit, kehrt zurück in
seine Heimat, die er einst verliess,
und das Auge des Himmels nimmt ihn
zurück in seine Ewigkeit. Es ist nichts traurig an unserem Tod, es ist nur das
Ende unserer Welt, die wir geschaffen haben, und die wie alle Welten
vergänglich war. Und der Fluss unseres Lebens hat sein Ziel erreicht und
vereint sich, mit den unendlichen Weiten in der Tiefe unseres Seins.
Samstag, 9. August 2025
Das Ende der Welt
Die Erschaffung der Welt
Fast in allen Kulturen der Welt treffen wir auf alte
Mythologien, die sich mit der Erschaffung der Welt und des Menschen befassen.
Sie werden von der Wissenschaft als fromme Kindermärchen abgetan. Die Bilder
der Wissenschaft sind aber auch nicht überzeugend. Die Formung des Kosmos aus Energie und die
des Menschen aus Atomen und Molekülen ist plausibel, erklärt aber nicht, woher
die Energie, die Atome und Moleküle kommen.
Wo immer wir nach den Ursachen forschen und wir auf immer kleinere Teilchen stossen,
sie erklären nicht den Ursprung von
Allem. Noch immer bleibt die grosse Frage nach dem Woher. Diese Frage
wird vielleicht nie beantwortet werden oder wir akzeptieren, dass nicht nur wir
Menschen, sondern die ganze Schöpfung, von einem Schöpfergeist erfüllt sind, aus dem alles entsteht und in den alles
vergeht. Dem Menschen ist vielleicht als einzigem
Geschöpf die Gabe verliehen, diesen Geist der Schöpfung zu empfinden und sich als Teil des Schöpfergeistes zu sehen.
Wenn wir in die Welt geboren werden, dann lernen wir von
unserer Umwelt, wir wären nur ein kleiner Teil dieser Welt, und wir hätten uns den Gesetzen der Welt zu unterwerfen. - Wie aber, wenn es nicht so wäre, wenn wir nicht in die
Welt geboren, die Welt stattdessen in uns geboren würde, - wir die Welt, in der wir leben, in uns
selbst erschaffen? Dann würden wir in
einer Welt leben, die aus uns selbst kommt,
und neben uns gäbe es unzählige Welten, die Welten unserer Mitmenschen, die ihre
Welten erschaffen, und es gäbe auch die
Welten aller anderen Geschöpfe, die
Welten der Tiere und Pflanzen, und die Welten von Energie und Materie, die auch aus dem Stoff geformt sind, aus dem die Welt
des Menschen ist. Wenn die schöpferische
Intelligenz in allem enthalten ist, was je geschaffen wurde, dann ist zuerst
die geistige Vorstellung da, und dann das Entstehen der Schöpfung, in den Ausformungen, die dem Schöpfergeist entsprechen.
Betrachte ich mein eigenes Leben, dann ist in meinem Geist die
Welt entstanden, die von mir geformt
wurde. Es war mein Geist, der in mir die Dinge entstehen liess, die ich meine
Welt nenne. - Wenn sich mein Geist in die Gesamtheit zurückzieht, dann hinterlässt
er der Welt meine Schöpfung als Teil der Welt. So ist
es zu allen Zeiten gewesen, eine ewige Evolution der Welten, und eine ewige
Präsenz des Schöpfergeistes in Allem was ist und je war.