Donnerstag, 11. September 2025

Mein Testament

Als Juristen lernen wir, unseren letzten  Willen zu Papier zu bringen.  Papier ist ein geduldiger Gefährte. Es ist nicht mehr als Papier und die Worte, die wir schreiben,  sind nicht mehr Wert als die Gedanken, die uns auf unserer Reise durch die Welt begleiten. Wenn ich auf die Welt schaue, die meine Welt ist, die ich als Teil des Schöpfergeistes erschaffen habe, dann begreife ich mich als  kleiner Teil des Gesamten.  Ich weiss, dass ich mein Möglichstes getan habe auf dieser Welt. Nie habe ich geruht, nicht immer das Gleiche wiederholt,  sonder  immer versucht Neues zu schaffen, an der Schöpfung mitzuarbeiten, an der Evolution der Welt mitzuwirken. Ich hinterlasse meinen Kindern ein Wenig von meiner  Welt, aber ganz viel vom Himmel, dessen Teil wir sind. Der Himmel ist der Schöpfergeist, der in uns wirkt .  Wir sind und bleiben immer Teil des Geschaffenen und Teil  der Gesamtheit. Und wenn wir die Ebene der Welt verlassen und in unsere eigentliche Heimat zurückkehren, dann ist der geistige Teil von uns das Erbe, das wir unseren Nachfahren zurücklassen, nicht die weltlichen Güter, um die man sich streitet. Wenn wir nicht mehr der Teil der Schöpfung sind, den wir Welt nennen, dann werden wir wieder Teil des Himmels sein,  denn wir sind beides, Himmel und Erde, Geist und Welt,  auch wenn es uns oft anders erscheint. Wir verlassen nicht diese Welt, in der wir sichtbar waren, wir sind in Allem und in Allen enthalten, was und wen wir zurücklassen, sprechen in den Menschen, die uns nahestehen, so wie auch unsere Vorfahren unser ganzes Leben zu uns gesprochen haben und immer nahe  an unserer Seite waren. Mein Geist ist mein wahres Erbe, wenn ich gehe, nicht die kleinen Teile von Welt,  die ich hinterlasse. Es ist mein Geist, der in meinen geliebten Menschen immer sprechen wird, solange sie leben, ich bin der Gefährte, der sie nie versassen wird, der auch weiter liebevoll an ihrer Seite ist, bis an das Ende unserer Tage.


Keine Kommentare: