Die menschliche Sprache eignet sich nicht, das Numinose zum Ausdruck zu bringen. Worte gehören der Welt an, sind Träger von Energien,
die Welt des Göttlichen gehört zu einer anderen Sphäre und lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Worte
können uns nur Hinweise geben, nur Fingerzeige sein, auf das, was hinter den Worten liegt. Worte und Bücher können nicht heilig sein, sie weisen nur auf etwas hin, was sich unserem
menschlichen Begriffsvermögen entzieht. Jesus hat das gewusst, als er zu seinen
Jüngern sprach. Er sprach daher in Gleichnissen, in der Hoffnung, dass er sich
damit besser verständlich machte. Ich
versuche einige dieser Bilder einzufangen.
Die Geburt von Christus:
ist die Geburt des
Menschensohnes, der Mensch als Abbild der Gottheit, nicht der
Einzelmensch Jesus, sondern jeder einzelne Mensch in seiner göttlichen Gestalt,
seines nicht wahrnehmbaren Teiles, seiner göttlichen Seele.
Das menschliche Leben, im Gleichnis vom verlorenen Sohn, der
aus dem Vaterhaus kommt, hinaus in die Welt geht, den Vater (Gott) und seine
göttliche Natur vergisst und sich in der
Welt dem Verstand ergibt. Dann das
Erwachen und die Rückkehr in das Vaterhaus.
Der Weinstock und die Reben: Der Weinstock als das Göttliche
als die Quelle des Lebens, der Mensch als die Reben, die vom Weinstock gespeist
werden und der Hinweis darauf was passiert, wenn sich die Rebe vom Weinstock
trennt – sie verdorrt.
Die Bergpredigt, weitgehend von den Menschen missverstanden.
Die Vögel am Himmel und die Blumen auf dem Feld, die sich nicht sorgen um das
Morgen, weil ihre göttliche Natur sie erhält.
Der Mensch, der nicht vom Brot allein lebt, und der Hinweis, dass sich das Brot, das göttliche Wort,
wundersam vermehrt, wenn wir die göttliche Natur in Allem erkennen.
Der Leidensweg des Menschen,
der ihn an Gott zweifeln lässt, und bis zum Tod am Kreuze führen kann.
Und dann die Hingabe an den Tod, der den Weg des Menschen in der Welt beendet
und zur Rückkehr in das Vaterhaus führt.
Der Abstieg in das Haus des Todes, der das Göttliche, die
Seele, von der physischen Gestalt
trennt, und die Auferstehung der Seele und Wiedervereinigung mit dem
Göttlichen, die Rückkehr in das Vaterhaus, die wir zu Ostern feiern.
Die Menschheit hat diese einfachen Bilder nicht verstanden,
nicht begriffen, dass jeder einzelne Mensch Christos ist, ein Ausfluss des
Göttlichen. Stattdessen wurde Jesus zu Christos gemacht, als Mittler zwischen Mensch und Gottheit. Jesus wollte, dass jeder Mensch zu Christus
wird, seine göttliche Natur begreift. Das
Bild des gekreuzigten Menschen in den Kirchen sollte uns erinnern, dass das menschliche Leben ein Weg
der Metamorphose ist, ein Weg der Wandlung aus dem Göttlichen in die Welt, und
die Rückkehr aus der Welt in die Einheit
mit dem Göttlichen.
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