In der Mythologie spinnen dunkle Mächte an unserem
Schicksalsfäden. Leiden war immer ein Teil unseres Schicksals. In der christlichen Mythologie nahm Christus
durch sein Leiden alle Sünden von der Menschheit. Es scheint, als ob die Menschheit Leiden als
Schicksal betrachtet, als etwas Unausweichliches,
als etwas Schlechtes. - In der Wirklichkeit unseres Lebens hat Leiden eine wichtige
Funktion. Leiden ist weder gut noch schlecht, es ist von uns selbst verursacht.
Viele werden sofort widersprechen: Was
haben denn Kinder verursacht, dass sie Hunger, Krieg oder Tod erleiden? Kinder erkennen noch kein Leid, sie leben noch in der Gesamtheit, sie
leben noch in der Liebe ihrer Eltern, und erst wenn sie ihre Eltern verlieren,
verkümmern sie, wenn sich nicht andere Menschen finden, die sie in ihre Liebe
aufnehmen. Echtes Leiden erleben wir erst als Erwachsene.
Leiden wird von unserem Schicksal
gesandt, um uns zu helfen. Leiden hilft, unseren Weg durch die Welt zu
finden, nicht vom Weg abzukommen. Leiden lässt uns erkennen, was falscher
Schimmer als Illusion in uns erzeugt, Leiden hilft unser Ego und unsere
Einbildung zu erkennen, wir wüssten, wer
wir seien. Leiden bringt unseren Hochmut zu Fall. Leiden bekämpft die falschen Götzen in uns, unsere Eitelkeiten, unsere Illusionen. - Christus konnte nicht unsere Sünden auf sich nehmen und durch sein Leiden beenden.
Er hat uns nur gezeigt, wie wir durch die Annahme des Leidens, zu uns zurück
finden können. Je mehr wir dem falschen
Schein dieser Welt vertraut haben, desto mehr Leiden brauchen wir, um uns von
diesem Schein zu befreien. Durch Leiden werden wir wieder zu den Menschen, als die
wir einmal diese Welt betreten haben. Per
aspera ad astra – hat man schon in der Antike gesagt, - durch Leiden zu
den Sternen. Es ist ein harter Weg, den wir gehen müssen, um allen falschen
Schein dieser Welt abzulegen und wieder zu den Sternen zu gelangen, und Leiden
ist ein treuer Gefährte auf diesem Weg.
Samstag, 19. Oktober 2024
Leiden als Schicksal
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