Samstag, 19. Oktober 2024

Leiden als Schicksal

In der Mythologie spinnen dunkle Mächte an unserem Schicksalsfäden. Leiden war immer ein Teil unseres Schicksals.  In der christlichen Mythologie nahm Christus durch sein Leiden alle Sünden von der Menschheit. Es  scheint, als ob die Menschheit Leiden als Schicksal betrachtet,  als etwas Unausweichliches, als etwas Schlechtes. - In der Wirklichkeit unseres Lebens hat Leiden eine wichtige Funktion. Leiden ist weder gut noch schlecht, es ist von uns selbst verursacht. Viele werden sofort widersprechen:  Was haben denn Kinder verursacht, dass sie Hunger, Krieg oder Tod erleiden?   Kinder erkennen noch  kein Leid, sie leben noch in der Gesamtheit, sie leben noch in der Liebe ihrer Eltern, und erst wenn sie ihre Eltern verlieren, verkümmern sie, wenn sich nicht andere Menschen finden, die sie in ihre Liebe aufnehmen.   Echtes Leiden erleben wir erst als Erwachsene.  Leiden wird von unserem Schicksal gesandt, um uns zu helfen.   Leiden hilft, unseren Weg durch die Welt zu finden, nicht vom Weg abzukommen. Leiden lässt uns erkennen, was falscher Schimmer als Illusion in uns erzeugt, Leiden hilft unser Ego und unsere Einbildung zu erkennen, wir wüssten,  wer wir seien.   Leiden bringt unseren Hochmut zu Fall.  Leiden bekämpft die falschen Götzen in uns,  unsere Eitelkeiten, unsere Illusionen. -  Christus konnte nicht  unsere Sünden  auf sich nehmen und durch sein Leiden beenden. Er hat uns nur gezeigt, wie wir durch die Annahme des Leidens, zu uns zurück finden können.  Je mehr wir dem falschen Schein dieser Welt vertraut haben, desto mehr Leiden brauchen wir, um uns von diesem Schein zu befreien. Durch Leiden werden wir wieder zu den Menschen, als die wir einmal diese Welt betreten haben.  Per aspera ad astra – hat man schon in der Antike gesagt, - durch Leiden zu den Sternen. Es ist ein harter Weg, den wir gehen müssen, um allen falschen Schein dieser Welt abzulegen und wieder zu den Sternen zu gelangen, und Leiden ist ein treuer Gefährte auf diesem Weg.

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