Immer wieder tritt das Leben auf uns zu, mit Momenten, die
Mut brauchen oder auch Demut. Beide Eigenschaften sind uns mit auf den Weg
gegeben. Oft hat uns Mut geholfen, wenn wir verzagt waren und nicht wussten,
wie es weitergehen sollte, Mut hat uns dann den Weg gewiesen. Aber wenn das Schicksal unabänderlich ist und
Krankheit und Tod vor uns stehen, dann
ist Demut gefragt. Demut ist eine der edelsten seelischen Eigenschaften, nicht
das Gegenteil von Mut, sondern die höchste Form des Mutes, sich in das
Unabänderliche zu fügen. Wir alle haben schon den Tod eines geliebten Menschen
erlebt, von Eltern, Kindern, den Tod durch
Unglück oder Krieg, durch schwere Krankheit. Überall dort, wo wir nicht mit Mut, uns oder
anderen, helfen können, müssen wir das Schicksal annehmen, so wie es auf uns zutritt,
mit Demut und Dankbarkeit, und uns daran
erinnern, dass das gleiche Schicksal, dem wir jetzt begegnen, uns auch wunderbare
Momente auf unserem Weg geschenkt hat. Das
grösste Geschenk aber war das Leben selbst, das Leben in uns und in den
geliebten Menschen um uns. Vielleicht ist uns auch auf unserem Weg klar
geworden, dass wir selber Teil des
Schicksals sind, und Schicksal nicht ein fremdes Drittes ist, eine höhere Gewalt, die von aussen wirkt, sondern das wir
eingebettet sind in das Schicksal, und Schicksal das Leben selbst ist. Der Tod kann nicht unser Leben nehmen, sondern Leben ist das Unvergängliche, das was uns nicht
genommen werden kann, was schon immer war und immer sein wird, und im Schicksal
nur seine Gestalt wechselt. Wenn wir uns
in Demut dem Schicksal beugen, dann haben wir begriffen, dass wir das höchste
Geschenk erhalten haben, das ewige Leben, gleich welche Form unser Leben in dieser
Welt angenommen hat. Das ist es, was wir spätestens in der Stunde unseres Todes
erfahren, und warum der Tod der höchste Moment des Lebens ist, die Rückkehr
in die ewige Heimat, in unser eigentliches Zuhause.
Montag, 14. Oktober 2024
Mut und Demut
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