Montag, 14. Oktober 2024

Mut und Demut

Immer wieder tritt das Leben auf uns zu, mit Momenten, die Mut brauchen oder auch Demut. Beide Eigenschaften sind uns mit auf den Weg gegeben. Oft hat uns Mut geholfen, wenn wir verzagt waren und nicht wussten, wie es weitergehen sollte, Mut hat uns dann den Weg gewiesen.  Aber wenn das Schicksal unabänderlich ist und Krankheit und  Tod vor uns stehen, dann ist Demut gefragt. Demut ist eine der edelsten seelischen Eigenschaften, nicht das Gegenteil von Mut, sondern die höchste Form des Mutes, sich in das Unabänderliche zu fügen. Wir alle haben schon den Tod eines geliebten Menschen erlebt, von Eltern, Kindern,  den Tod durch Unglück oder Krieg, durch schwere Krankheit.  Überall dort, wo wir nicht mit Mut, uns oder anderen, helfen können, müssen wir das Schicksal annehmen, so wie es auf uns zutritt, mit Demut und Dankbarkeit, und  uns daran erinnern, dass das gleiche Schicksal, dem wir jetzt begegnen, uns auch wunderbare Momente  auf unserem Weg geschenkt hat. Das grösste Geschenk aber war das Leben selbst, das Leben in uns und in den geliebten Menschen um uns. Vielleicht ist uns auch auf unserem Weg klar geworden, dass wir selber Teil des Schicksals sind, und Schicksal nicht ein fremdes Drittes ist, eine höhere Gewalt, die von aussen wirkt, sondern das wir eingebettet sind in das Schicksal, und Schicksal das Leben selbst ist.  Der Tod kann nicht unser Leben nehmen,  sondern Leben ist das Unvergängliche, das was uns nicht genommen werden kann, was schon immer war und immer sein wird, und im Schicksal nur seine Gestalt wechselt.  Wenn wir uns in Demut dem Schicksal beugen, dann haben wir begriffen, dass wir das höchste Geschenk erhalten haben,  das ewige Leben, gleich welche Form unser Leben in dieser Welt angenommen hat. Das ist es, was wir spätestens in der Stunde unseres Todes erfahren, und warum  der Tod  der höchste Moment des Lebens ist, die Rückkehr in die ewige Heimat, in unser eigentliches Zuhause.


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