Sonntag, 9. März 2025

Zurück zu sich selbst

Wenn wir uns aus der Gesamtheit  trennen und in die Welt kommen, stürzen wir ab in die Verwirrung  der Welt. Aus den unbegrenzten Möglichkeiten des Alles kommend, werden wir mit den engen Verhältnissen der Welt konfrontiert, und nur schwer finden wir uns nach unserer Geburt zurecht. Wir taumeln in die Welt, noch unfähig uns zurecht zu finden, verwirrt von der Beschränktheit unserer neuen Existenz. Wenn nicht unsere Mütter uns an die Hand nehmen  und uns das Gehen lehren würden,  wären wir lebensunfähig. Anpassung an die Welt heisst Beschränkung lernen und vergessen, was vorher war. Nur in unserem Schlaf und unseren Träumen erinnern wir uns noch manchmal an das Vorher,  an unsere eigentliche Heimat, aus der wir kamen. -  Erst im Alter, wenn sich unser Weg durch die Welt seinem Ende zuneigt, kommen alte Erinnerungen wieder in uns hoch. Die Fesseln der Welt werden lockerer, und wir nähern uns wieder unseren vergangenen inneren Wahrheiten, die wir so lange verdrängen mussten. Es ist eine besondere Gnade, wenn wir uns zu Lebzeiten schon,  von den Fesseln der Welt lösen können, von unseren irdischen Gütern, von unseren Geschichten und Vorstellungen von uns selbst.  Wir  nähern uns dann wieder dem Anfang, als wir nackt und bloss diese Welt betraten, als alles begann und an die ewige Mutter,  aus der wir kamen, die wir auf unserem Weg durch die Welt fast vergessen hatten.    Nackt und bloss, wie wir geboren wurden, aber reich an den Erfahrungen dieser Welt, kehren wir zurück, in unser  eigentliches Zuhause.

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