Sonntag, 2. Juni 2013

Intelligenz 2

Eine  Zuschrift zu meiner letzten Veröffentlichung lautet:
"Our thoughts form the universe, they always matter." (Ambassador G'Kar, Babylon5) --- man beachte die Polysemie des Wortes 'matter'.

"We are the universe, trying to understand itself." (Ambassador Delenn, Babylon5)
Gedanken  finden auf der Ebene der sich manifestierenden Form statt, sie können  nicht über das hinaus denken, als   das was sie sind,  sich manifestierende Energie. Auch im Gedanken äussert sich die mit der Form verbundene Intelligenz. Ich kann mir vorstellen, dass ich mit meinen Gedanken mein eigenes Universum forme, meine kleine Welt, in der ich lebe. Die sich in mir zeigende individualisierte Intelligenz beschränkt sich auf die Welt meines Individuums. Also kann die Energie, die sich in meinen Gedanken äussert, auch Einfluss auf die Materie haben, die mich umgibt.  Das Wort Materie und „matter“ entsprechen sich. 

Auch mit dem zweiten Zitat aus der Science Fiction Serie kann ich etwas anfangen. Ich empfinde mich als Mikrokosmos, der den Makrokosmos widerspiegelt.  Schauen wir uns unser Gehirn an:  Die Zahl der Zellen wird auf  100 Milliarden geschätzt. Wenn Schätzungen zur Zahl der Sterne im Universum stimmen, entspricht das dem ganzen Universum im Kleinen. Alle Zellen arbeiten nach Regeln, die aus einer übergeordneten Intelligenz einfliessen. Diese Intelligenz haucht den Zellen das Leben ein  das uns ausmacht. Ähnlich sieht es im Universum aus, in der Sternenwelt, die uns immer wieder zum Nachdenken bringt. Alles zieht nach Gesetzen seine Bahn die wir beschreiben können, von denen wir aber nicht wissen was sie verursacht. Wenn wir  das Universum oder der Mikrokosmos sind, der sich zu verstehen sucht,  dann können wir nicht mehr mit unserem Verstand arbeiten, der an der Grenze von Materie und Energie endet, wir müssen in Bildern sehen lernen. Dabei ist es wahrscheinlich ohne Bedeutung, ob diese sich in allem äussernde Intelligenz  die Leere zwischen den Sternen oder die Leere zwischen den Kleinstpartikeln unseres Gehirns ist, oder ob diese Intelligenz in der Leere und in der Form zuhause ist, wahrscheinlich in Beidem. Wir beobachten diese Intelligenz in allem, im kleinsten Stein, der für unser Auge tot wirkt, der aber voller Leben ist, nämlich ein Zusammenspiel von Energie und Intelligenz darstellt und wir beobachten wie sich mit den entwickelnden Lebensformen auch die Intelligenz in immer höheren Erscheinungsformen zu Tage tritt und  als Mensch in der augenblicklich  höchsten Form.  Intelligenz eingebunden in die Form und beschränkt durch die Form und trotzdem ist da jemand in uns  der das zu verstehen versucht. Dieser Jemand ist eben diese Intelligenz  die sich selbst beschränkt hat und sich aus dieser Beschränkung weiter entwickelt.  Die alten Mythen sprechen von Gott, der  in die Materie abgestürzt ist  und sich aus der Materie neu begreift.  

1 Kommentar:

Liqing hat gesagt…

Was nicht gesehen werden kann und jenseits des Denkens ist,
was ohne Ursache oder Teile ist,
was weder wahrnimmt noch handelt,
was unwandelbar ist, alldurchdringend, allgegenwärtig,
feiner als das Feinste,
das ist das Ewige, von dem die Weisen wissen,
dass es die Quelle von allem ist.
So wie eine Spinne ihren Faden ausspinnt
und ihn in sich zurücknimmt,
so ist die ganze Schöpfung aus dieser Kraft heraus gewoben
und kehrt in sie zurück.
So wie Pflanzen in der Erde wurzeln,
so werden alle Dinge aus dieser allgegenwärtigen Energie unterhalten.
So wie ein Haar aus eines Menschen Kopf wächst,
so ensteht alles aus dieser unendlichen Intelligenz!
Upanishaden