Sonntag, 24. November 2019

Der Weg zum Leben

Einer der tiefsinnigsten Sätze des Neuen Testaments ist: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Es kommt dabei auf das „Ich bin“ an: mein Ich als die grosse Illusion und gleichzeitig als die innerste Wahrheit von mir selbst. Christus als Archetyp des Menschen weist auf den inneren Weg. Der innere Weg führt von der äusseren Vorstellung weg, die wir von uns haben, er weist auf die innere Seite von uns, auf auf unser eigentliches Sein, auf unser Leben, auf das was wir die Nichtform nennen könnten, auf das, was was wir wirklich sind. Wenn wir alle Vorstellungen von uns fallen lassen, unseren Namen, Titel, Rang, alles was wir im Leben angehäuft haben – was bleibt dann von uns? – das Leben selbst, das was wir nicht mit Namen versehen können, die nichtgreifbare Seite von uns, unser Sein. Der Weg dorthin führt über unseren äusseren Vorstellungen von uns. Wenn wir diese hinter uns lassen treten wir in eine andere Dimension ein, in die Dimension der Stille, in das tiefe Kraftfeld in uns, in das, für das es keinen Namen gibt, in das was wir wirklich sind, in unser Sein im tiefsten Sinn. Es ist die tiefste Wahrheit, und die tiefste Wahrheit entdecken wir in uns Selbst. Und die tiefste Wahrheit ist das Leben selbst, es ist nicht nur in mir selbst, sondern in allem, in der ganzen Schöpfung , im ganzen Universum, es ist der unsterbliche Teil in uns, der immer war und immer sein wird, es ist das, was uns mit dem göttlichen verbindet, mit dem ewigen Sein. Das was wir unser Leben in dieser Welt nennen ist der Weg, und dieser Weg kann in die Illusion unserer äusseren Fiktion in dieser Welt führen, er kann aber auch tief in unsere innere Wahrheit führen, in das Leben selbst, das ewige und nichtbenennbare Leben.

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