Freitag, 27. März 2020

Haben und Sein

Vor kurzem las ich, dass der bekannte inzwischen verstorbene Psychologe Erich Fromm auch ein Buch „Haben und Sein“ geschrieben habe. Ohne das Buch gelesen zu haben, kann es sich nur mit den Fragen beschäftigen, die ich auch beschrieben habe. Haben ist das Synonym für unsere physische Existenz, die wir durch unsere Eltern, unser Herkommen, den Namen, Titel, Vermögen, beruflichen Erfolg, auch durch unser Aussehen definieren. Dieses Haben verdeckt unser Sein, das was wir wirklich sind, ewiger schaffender Geist, Raum der unbegrenzten Möglichkeiten, ein Mikrokosmos im Makrokosmos. Der Lebensweg des Menschen geht aus der Welt des Habens in die Welt des Seins, wenn der Mensch den Weg seiner Bestimmung beschreitet. Jesus hat diesen Weg in radikaler Form gefordert, „verlasse Deine Eltern und folge mir nach“, damit ist der geistige Weg gemeint, der Weg fort von physischem Besitz und Ansehen, hin zu den eigentlichen Werten des Menschen, zu Weisheit, Liebe und Frieden. „Selbstverwirklichung „ ist der Weg zurück in die ewige Wirklichkeit, nur in ihr finden wir unser wahres Selbst zurück. Die kleine Welt des Habens verdeckt uns die Sicht auf die grenzenlose Welt des Seins. Es lohnt sich die Dinge, die uns umgeben, kritisch zu hinterfragen und uns nicht den Blick durch äusseren Schein verstellen zu lassen. Wir werden reich im Geist geboren und sollten auch in diesem Reichtum diese Welt wieder verlassen, und nicht auf unserem Weg durch diese Welt unseren wirklichen Reichtum verlieren. Die geistigen Lehrer der Menschheit kannten die Schwächen ihrer Mitmenschen, Selbstverwirklichung als Erwerb von Ansehen, von Haben und Aufblähung des Egos. Wenn wir den Weg der Weisheit gehen, dann wissen wir, dass wir uns nur in der Welt des Seins selbst finden können, und nur dort den Schatz heben können, der jedem von uns geschenkt wurde.

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