Mittwoch, 19. Januar 2022

Im Auge des Taifuns

Wenn wir den Medien glauben wollten, befinden wir uns mitten in Krisen. Da ist eine Viruskrise, eine Klimakrise, eine Migrationskrise. Um uns scheinen gewaltige Stürme zu toben, die drohen unser Schiff zum Untergang zu bringen, wenn wir nicht sofort handeln. Ich habe mir angewöhnt, mich in das Zentrum der Krisen zu begeben und von dort aus das Geschehen zu beobachten -  im Auge  des Taifuns herrscht Stille. Ich sehe einen Virus, ein Lebewesen, das genau wie wir selbst der Evolution entspringt und seinen Lebensraum sucht. Die Etikette die wir dem Virus geben sind Schubladendenken und nicht geeignet, dieser vollendeten Lebensform zu begegnen. - Ich sehe ein sich veränderndes Klima -  aber menschengemacht?  Ist das nicht vermessen, dass wir glauben eine Klimaveränderung verursachen zu können?  Ändert sich das Klima nicht seit Millionen von Jahren, riesige Lebensräume werden zu Wüsten,  andere unbewohnbare Gegenden verlieren ihren Eispanzer und werden zu Grönland.  Alles ist im ewigen Wandel begriffen und wir meinen das beeinflussen zu können? Und die Migrationsströme, hat die es nicht schon immer gegeben, Menschen auf Nahrungssuche, wenn ihr bisheriges Land ihnen keine Nahrung  mehr bietet?  Sind wir  nicht alle Kinder von Migranten, die irgendwann das Land betreten haben, das wir bewohnen?  Gerade Migration hat immer neue Impulse gegeben.   Kann mir einer ein Land nennen, das nicht von Migranten bewohnt wird?   Wenn wir in das Auge des Taifuns treten, sieht die Welt anders aus, es ist das Auge Gottes, mit dem wir dort die Welt betrachten,  das Auge Gottes befand die Welt für gut,  als es seine Schöpfung  betrachtete. – Wir neigen dazu, alles isoliert zu betrachten, dort eine Seuche,  hier eine Klimaveränderung und dann die Migrantenströme, so als ob nicht alles zusammenhinge, das eine nicht ohne das andere betrachtet werden kann.  Wir müssen uns daran gewöhnen wie der Weise zu denken,  indem wir alles in Frage stellen, was wir sehen,  immer  fragen:  Ist das wirklich so? Wie wäre es, wenn das Gegenteil richtig wäre?  Und gibt es überhaupt ein richtig und falsch, ist nicht alles ein  Sowohl als Auch?  Stattdessen schauen wir meistens rückwärts, wünschen uns, dass alles so bleibt wie es  schon immer war und vergessen, dass alles was still steht zum Untergang verurteilt ist.  Nur was sich der Evolution anpasst überlebt.   Stellen wir uns dieser Evolution, voller Optimismus, voller Elan,  nur Veränderung bringt Neues hervor, und vergessen wir nicht,  Krisen sind Teil dieser Evolution und  aus  jeder Krise erwächst etwas Neues. Und so beginne ich diesen Tag wieder voller Neugier, denn ich bin ein Teil dieses Neuen und gespannt, was  der Tag mir bringt.  

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