Mittwoch, 5. Januar 2022

Geschenke

Gerade haben wir die Weihnachtszeit hinter uns, die Zeit des Schenkens.  Unzählige Geschenke wurden ausgetauscht.  Haben wir in diesen Tagen auch an die wahren Geschenke gedacht, die uns das Leben täglich macht? – Da ist das Leben selbst, das uns geschenkt wurde.  Das gleiche Leben, das   in allem sichtbar ist, das uns umgibt. Da ist die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, die Liebe zueinander,  das Geschenk, das  dem Leben am nächsten kommt, weil Liebe immer gibt und nicht nimmt. Dann die Gesundheit, die wir so oft missachten, die aber ein grosses Geschenk des Lebens ist. Die Zeit,  die uns geschenkt wird, die Sonnenaufgänge,  das Meeresrauschen, die Stille des Waldes, die wogenden Felder vor der Ernte, unsere Nahrung. Wohin wir auch blicken, der ungeheure Reichtum des Lebens, das uns umgibt.  Wie oft werden diese Geschenke gar nicht gesehen, als selbstverständlich entgegen genommen.  Und  es wird vergessen, dass jedes Geschenk eines Gegengeschenkes bedarf.  Wie könnten denn bei diesem Reichtum Gegengeschenke aussehen?  Das wichtigste Gegengeschenk  ist die Wahrnehmung des Geschenks, es nicht für selbstverständlich zu halten. Jeden Tag auf das Neue danke zu sagen. Das Geschenk unseres Lebens und unserer Talente nicht achtlos zur Seite zu schieben, es vielleicht sogar mit Absicht zu zerstören, wie es so viele von uns machen, durch Gedankenlosigkeit und Masslosigkeit. Wenn wir heute vor einer Welt stehen, die sich zu verändern scheint, wenn die Meere und die Erde unter Müllbergen seufzen, die Luft oft nicht mehr zum Atmen reicht, dann haben wir den Reichtum, mit dem uns die Natur bedacht  hat verschwendet und zerstört.  Da muss sich jeder von uns daran  beteiligen, seinen Konsum einzuschränken,  bereits bei den kleinsten Dingen, wie Verpackungen, Essen,  Reisen beginnen und seine Nutzung der Welt auf das Nötigste beschränken.  Aber stattdessen beobachten wir, wie viel geredet wird und wenig geschieht. Und die Völker, die noch nicht in der Welt des Konsums leben, sind  bemüht an der Weltzerstörung teilnehmen zu dürfen. Schlafwandlerisch gehen wir diesen Weg der Zerstörung und  des globalen Selbstmords.- Beginnen muss jeder Einzelne von uns bei sich selbst, indem er erwacht und seinen Teil  beiträgt  - es beginnt, indem er das Geschenk des Lebens in sich wahrnimmt und in allem wahrnimmt, das ihn umgibt.  Es geht darum, dieses Leben zu erhalten. Nicht nur das menschliche Leben, auch das Leben der Natur,  und es beginnt damit, dass jeder Einzelne von uns sich einschränken muss, in Allem.  - Wenn Weihnachten dazu beiträgt, die wahren Geschenke zu begreifen,  die uns das Leben gibt, dann sollten wir viel häufiger Weihnachten feiern,  nicht nur in der Familie,  sondern in  uns selbst. Denn  Weihnachten  feiern wir das Geschenk des Leben,  das grösste Geschenk, das uns gemacht wird, jeden Tag aufs Neue, und es gilt mit diesem Geschenk sorgfältig  umzugehen und jeden Tag aufs Neue danke zu sagen.


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