Gerade haben wir die Weihnachtszeit hinter uns, die Zeit des
Schenkens. Unzählige Geschenke wurden
ausgetauscht. Haben wir in diesen Tagen
auch an die wahren Geschenke gedacht, die uns das Leben täglich macht? – Da ist
das Leben selbst, das uns geschenkt wurde.
Das gleiche Leben, das in allem sichtbar ist, das uns umgibt. Da ist
die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, die Liebe zueinander, das Geschenk, das dem Leben am nächsten kommt, weil Liebe immer
gibt und nicht nimmt. Dann die Gesundheit, die wir so oft missachten, die aber
ein grosses Geschenk des Lebens ist. Die Zeit,
die uns geschenkt wird, die Sonnenaufgänge, das Meeresrauschen, die Stille des Waldes,
die wogenden Felder vor der Ernte, unsere Nahrung. Wohin wir auch blicken, der
ungeheure Reichtum des Lebens, das uns umgibt.
Wie oft werden diese Geschenke gar nicht gesehen, als selbstverständlich
entgegen genommen. Und es wird vergessen, dass jedes Geschenk eines
Gegengeschenkes bedarf. Wie könnten denn
bei diesem Reichtum Gegengeschenke aussehen? Das wichtigste Gegengeschenk ist die Wahrnehmung des Geschenks, es nicht
für selbstverständlich zu halten. Jeden Tag auf das Neue danke zu sagen. Das
Geschenk unseres Lebens und unserer Talente nicht achtlos zur Seite zu schieben,
es vielleicht sogar mit Absicht zu zerstören, wie es so viele von uns machen, durch
Gedankenlosigkeit und Masslosigkeit. Wenn wir heute vor einer Welt stehen, die
sich zu verändern scheint, wenn die Meere und die Erde unter Müllbergen seufzen,
die Luft oft nicht mehr zum Atmen reicht, dann haben wir den Reichtum, mit dem
uns die Natur bedacht hat verschwendet
und zerstört. Da muss sich jeder von uns
daran beteiligen, seinen Konsum einzuschränken, bereits bei den kleinsten Dingen, wie
Verpackungen, Essen, Reisen beginnen und
seine Nutzung der Welt auf das Nötigste beschränken. Aber stattdessen beobachten wir, wie viel
geredet wird und wenig geschieht. Und die Völker, die noch nicht in der Welt
des Konsums leben, sind bemüht an der Weltzerstörung
teilnehmen zu dürfen. Schlafwandlerisch gehen wir diesen Weg der Zerstörung
und des globalen Selbstmords.- Beginnen
muss jeder Einzelne von uns bei sich selbst, indem er erwacht und seinen
Teil beiträgt - es beginnt, indem er das Geschenk des Lebens
in sich wahrnimmt und in allem wahrnimmt, das ihn umgibt. Es geht darum, dieses Leben zu erhalten. Nicht
nur das menschliche Leben, auch das Leben der Natur, und es beginnt damit, dass jeder Einzelne von
uns sich einschränken muss, in Allem. - Wenn
Weihnachten dazu beiträgt, die wahren Geschenke zu begreifen, die uns das Leben gibt, dann sollten wir viel
häufiger Weihnachten feiern, nicht nur
in der Familie, sondern in uns selbst. Denn Weihnachten feiern wir das Geschenk des Leben, das grösste Geschenk, das uns gemacht wird,
jeden Tag aufs Neue, und es gilt mit diesem Geschenk sorgfältig umzugehen und jeden Tag aufs Neue danke zu sagen.
Mittwoch, 5. Januar 2022
Geschenke
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