So viele Dinge kommen zusammen, die den Pessimisten recht
geben. Krieg, Inflation, Corona,
Energiekrise, Klimakrise. Selten stand die Welt vor so vielen Problemen. Ich
kenne viele Menschen, die geborene Pessimisten sind, manche hochgebildet. Sie sind von dem schlechten Ausgang aller
Krisen fest überzeugt. Sie gehen durch eine Welt voller Probleme, alles nimmt
für sie einen schlechten Ausgang. Wenn sie am Ende auch krank werden, weil sich
ihr negatives Weltbild auch auf ihre eigene Person ausgewirkt hat, erhalten sie
die ultimative Bestätigung, dass sie immer recht hatten. - Pessimisten vergessen, dass jeder Mensch
selbst die Welt erschafft, in der er lebt.
Die Welt des Pessimisten wird immer eine dunkle, traurige Welt sein. In
der Zeit des Friedens sieht der Pessimist bereits den nächsten Krieg. Geht die
Wirtschaft aufwärts, sieht er bereits den nächsten Abschwung. Er geht durch die Welt ohne Freude am Leben. - Krisen, persönliche und auch politische, überleben wir nur, weil wir an den ewigen
Wandel glauben, auch die schlimmsten Krisen, den Zusammenbruch der
Wirtschaft, Krieg und Seuchen hat die
Menschheit überlebt, weil sie noch in
den schlimmsten Momenten an das Leben glaubte. Nicht der Pessimist behält
recht, für den nun alles so eingetreten ist, wie er es sich ausgemalt hat,
sondern der Mensch, der an den Wandel zum Guten glaubt, der auch in den Krisen
etwas Gutes sehen kann, der das Werden und Vergehen als Prinzip des Lebens
versteht. Die wahren Kräfte, die uns zur Verfügung stehen, erkennen wir erst in
der Krise - wenn wir über uns selbst
hinauswachsen, wenn wir erkennen, dass wir die Kraft haben, dem schlimmsten
Grauen zu widerstehen. Wir erleben es bei den Soldaten, die jeden Tag mit dem Tod bedroht sind, in
den Gefangenenlagern, in denen verbrecherische Regime ihre Gegner einsperren, wir sehen Menschen, die den grossen Seuchen
entgegentreten und anderen helfen und begreifen nicht die Menschen, die Ängste haben, weil ihre
Stuben vielleicht einige Grad kühler werden.- Wenn die Zeit kommt, die den Abschwung mit
sich bringt, schnallen wir den Gürtel enger, werden bescheidener, schrauben
unsere Lebensziele herab und krempeln unsere Ärmel hoch. Es ist die Zeit der Optimisten gekommen,
derjenigen, die diese Welt in Ordnung
halten und die das innere Wissen haben, dass auf schlechte Zeiten wieder gute
folgen. Wenn die
Mehrheit der Menschheit nicht Optimisten
wären, wäre die Menschheit schon längst zu Grunde
gegangen, denn der Pessimist gestaltet eine
Welt, die aus Untergang, Krankheit und Tod besteht, der Optimist sieht den
Wandel, das Auf und Ab des Lebens, die Zeiten der Fülle und des Mangels. Alles
hat seine Ordnung und muss so sein wie es ist.
Und wir kleine unbedeutende Menschen erhalten diese Welt für uns und für die, die uns folgen mit all
unserer Kraft und all unserem Optimismus, weil wir an die Kraft des Lebens glauben.
Donnerstag, 28. Juli 2022
Ist es Zeit für Pessimismus?
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