In der Mythologie wird der Himmel in der Unterwelt, im Reich
der Toten vermutet. Der Fährmann Charon schifft die toten Seelen über den Fluss Styxx.
Bei Dante betreten wir die Kreise der Hölle. In den christlichen Mythen wird
der Himmel in Wolken mit Cherubinen dargestellt. Und der Wächter des
Himmeltores ist Petrus. In Brasilien trägt die afrikanische Gottheit Iansà, die
Göttin der Winde, die toten Seelen davon. -In den monotheistischen Religionen werden
dem Paradies irdische Dimensionen zugeschrieben, von Gärten und Früchten, Mann
und Frau. – Das Christentum hat dabei vergessen,
dass bereits Jesus den Himmel (Paradies) mitten unter den Menschen gesehen hat,
nicht an einem fernen Ort und nicht erst
nach dem Tod des Menschen, sondern mitten unter uns, an jedem Ort, in jedem Lebewesen, in jedem Ding. Im Buddhismus
ist die Vorstellung vom Nirwana , der Vorstellung vom Himmel mitten unter uns, sehr
nahe. – Durch Meditation wird die Dualität aufgehoben,
es ist die Rückkehr in den Zustand der
Vollkommenheit, in dem Gut und Böse nicht mehr existieren und eine Wandlung des Menschen, nicht durch den Tod, sondern als Teil des Lebens eintritt, - wir erschaffen
durch unsere Wandlung eine neue Welt, den Himmel mitten unter uns und kehren zurück in die Einheit, in das Vaterhaus,
in uns selbst. Durch unsere eigene Wandlung
erscheint die gesamte Schöpfung wieder in
ihrem paradiesischem Zustand, einem
Zustand, in dem es kein Gut und Böse gibt, wir finden zurück in den HIMMEL. - Alle
Tiere, alle Pflanzen, der Planet Erde der gesamte Kosmos, befinden sich in einem paradiesischen
Zustand, in dem nicht zwischen Gut und Böse unterschieden wird. Nur dem Menschen ist es vorbehalten, in diesem Himmel eine Hölle zu schaffen – und
diese Hölle ist, wie der Himmel, mitten unter uns Menschen. - Wenn wir den Himmel wieder finden wollen,
müssen wir verstehen, was die Hölle ist. Die Hölle ist menschengeschaffen, es ist der Mensch in seinem Glauben an seinen
Verstand und sein Wissen, der die Welt
in eine Hölle oder einen Himmel verwandeln kann. - Jedes
menschliche Lebewesen kommt aus der Einheit und wird sich seines Verstandes
bewusst. Erst aus dem Verstand erwächst die
Zweiheit, die Dualität, der Zweifel.
Jeder Einzelne geht auf seinem Weg durch das Leben durch den Zweifel und
sehnt sich zurück in die Einheit. Das Danaergeschenk
an das Leben des Menschen ist sein Verstand und mit ihm der Zweifel, ob es denn
eine Einheit gäbe. Es ist der Zweifel,
der dem Menschen den Zutritt zum Himmel verwehrt, zum Leben in der Einheit mit
dem Göttlichen. -Es ist dieser Zweifel, der in den mystischen Figuren der Religionen Gestalt annimmt und den Zutritt zur anderen Welt verwehrt, den
Zugang zum Paradies, das nicht jenseits von uns liegt, sondern in jedem Einzelnen
von uns Menschen, und dessen Eingang von
Zerberus, unserem Verstand, verstellt wird. Wenn ich das Paradies zu verorten
habe, dann muss ich die grösste Hürde, meinen Verstand überwinden, um den
Eingang zu mir selbst und zu meinem
Himmel zu finden, der mitten in mir selbst liegt.
Sonntag, 4. September 2022
Die Verortung des Himmels
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