Mittwoch, 23. November 2022

Zurück zur Natur

Zu allen Zeiten wurde der Weltuntergang prophezeit. Wir sollten besser vom Untergang der Menschheit sprechen. Wenn wir heute von Klimakrise reden, vom hemmungslosen Ausbeuten der Natur, des Landes, der Meere, so ist das ein Erwachen der Menschheit aus der Vorstellung, die Natur wäre nur da, dem Menschen zu dienen. Der Mensch ist nur Teil der Natur, der Schöpfung, des Planeten und unterliegt deren Gesetzen. Aus menschlicher Sicht scheinen diese Gesetze grausam zu sein: Alle Lebewesen dienen sich gegenseitig als Nahrung, die stärkere Pflanze verdrängt die schwächere Pflanze - ohne den Eingriff des Menschen, wäre die Welt heute weitgehend von Wäldern bedeckt, es gäbe keine Wiesen, keine Blumen mehr. Nur der Mensch erklärt die Zustände der Natur als gut oder schlecht. Die Natur kennt nicht diese Unterscheidung, eine höhere Intelligenz ist in der Natur am Wirken und entscheidet auch über das Schicksal der Spezies Mensch. Wenn die Ressourcen der Welt nicht mehr reichen, die Menschheit zu ernähren, dann wird nur der Mensch untergehen, nicht aber die Welt oder die Natur. Auch das ist weder gut noch schlecht.  Der Mensch übersieht, dass die ganze Natur ein lebender Organismus ist, ausgestattet mit einer eigenen Intelligenz, die den kleinen Verstand des Menschen bei Weitem übertrifft. Wenn diese höhere Intelligenz den Menschen als Fehlentwicklung begreift, dann beschliesst sie seinen Untergang.- Es scheint aber ein Wandel im   Verständnis des Menschen einzutreten, was Natur bedeutet. Teile der Menschheit begreifen sich wieder als Teil der Natur, nicht als Einzellebewesen, die nur am eigenen Überleben interessiert sind. -- Welche Auswirkungen  wird es haben, wenn grosse Teile der Welt unbewohnbar werden, weil das Klima sich verändert?  Wenn es nicht mehr genügend Nahrung gibt, um 8 Milliarden Menschen zu ernähren? Wenn sich Menschenströme in Bewegung setzen, um in noch bewohnbare Gebiete des Planeten zu gelangen? Was wenn Land und Wasser  nicht mehr genug Nahrung bieten, die Luft zum Atem weniger wird,  welche Folgen wird das haben?  Die Natur stört es nicht, wenn die Nahrungsgrundlagen einer Spezies zu Ende gehen. Die Welt wird für den Menschen unwirtlich, die Folgen können wir noch nicht absehen. Die Welt wird sich weiter wandeln, und  es wird Neues entstehen, so wie in den Millionen Jahren vor dem Entstehen der Menschheit. Die jungen Menschen sprechen von einer letzten Generation. Soweit sind wir noch nicht,- aber zu glauben, wir könnten mit Demonstrationen das Klima und  die Welt retten, scheint utopisch. - Wir könnten  damit beginnen,  in den Schulen den Blick für die Natur zu öffnen,  ein neues Bewusstsein zu entwickeln, wenn wir etwas für die Erhaltung der Spezies Mensch tun wollen,  - die Erkenntnis vermitteln, dass Natur nicht uns dient, sondern wir, als Teil der Natur, uns so verhalten müssen, dass die Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen erhalten bleiben.

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