Mittwoch, 12. Juni 2024

Das ewig Gestrige

Die Mehrheit der Menschheit ist in ihrem Denken gefangen, das von der Schulweisheit und der Wissenschaft bestimmt ist. Es ist ein rückwärts gerichtetes Denken, über das schon Faust klagte. Nur wenigen Menschen gelingt es über dieses Denken hinaus zu wachsen. Dabei ist der Mensch, wie auch der gesamte Kosmos, in einer ständigen Evolution begriffen, von der auch das Denken profitieren sollte.  Es reicht nicht, dass wir bei unserer Schulweisheit stehen bleiben, sondern wir müssen uns persönlich, aber auch in unseren Lehranstalten, immer neuem Wissen stellen und dürfen nie stehen bleiben und zu den ewig Gestrigen gehören. Es ist nicht nur das menschliche Wissen evolutionär gefordert, sondern auch die geistige und seelische Entwicklung. Es ist doch sichtbar, dass sich die Kirchen leeren, weil dort noch immer eine sprachliche und geistige Lehre aus tausendjährigen Zeiten verkündet wird?  Ist es den Theologen und Philosophen nicht aufgefallen, dass das Werte- und Geistesbild des Menschen auch der Evolution des Göttlichen unterliegt?  Wer wagt es zu behaupten, das Ewige und das Göttliche ändere sich nicht?  Alles was ist,  alles was sich in den Zeiten ändert, ist göttlicher Natur. Schon in Rom wusste man das. Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit den Zeiten.  Tempora mutantur, et nos mutamur en illis, - hiess es dort.  Wer am Alten und angeblich Bewährten festhält, ist ein Gestriger, der die göttliche Evolution  der Welt und des Kosmos nicht begreifen will.  In der Gegenwart blicken wir voller Erstaunen und Ehrfurcht  auf die  Schöpfung, die sich vor uns entfaltet, in Allem sichtbar wird,  auf  die Schönheit dieser Welt, auf die Weiten des Universums  und auf die Gegenwart. Wir Menschen sind ein Teil dieser ewigen Evolution und des ewigen Wandels. Wir dürfen nicht unsere geistige und seelische Entwicklung jemals  anhalten. Die äussere Welt ändert sich ständig und gleichzeitig wandelt sich unsere innere Welt, und neue Erkenntnisse treten  in unser bewusstes Sein.  Wer  glaubt, sich dem ewigen Wandel entziehen zu können, der verkümmert und ist zum Untergang verurteilt, er gehört  zu den ewig Gestrigen.

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