Sonntag, 23. Juni 2024

Wer bist Du?

Diese Frage kann ich an mich selbst oder an den anderen richten. Die Antwort wird meistens lauten: Ich bin ein physischer Körper. Das ist eine Antwort, die uns in die falsche Richtung lenkt. Sie berücksichtigt nicht, dass ich ein lebendiger Körper bin. Und mit lebendig kommt das Wort Leben ins Spiel. Leben ist Sein, ist etwas, was unseren menschlichen Geist mit Ehrfurcht erfüllt, weil wir es nicht begreifen können und dennoch sind. Alles, was wir nicht begreifen können, hat für uns mit Übersinnlich, mit göttlicher Natur zu tun. Heute wissen wir, dass die gegenständliche Sicht unserer Existenz weitgehend auf Sinnestäuschung beruht, dass die physische Existenz nicht das ist, was sie zu sein scheint. Jede physische Existenz, in allen ihren Erscheinungsformen, ist auch Leben, ist Sein.  Wenn wir die Scheu überwunden haben, uns selbst und den anderen als Inkarnation des Göttlichen zu sehen, verändert sich unsere Welt. Dann wird die Frage an unseren Nächsten: Wer bist Du? - mit tieferem Sinn erfüllt, wir begreifen, dass alles was wir sehen gut ist, weil es mit Liebe erfüllt ist, weil es ein Teil der Schöpfungskraft ist. Ich schaue auf meine Nächsten, ich schaue auf mich selbst, alles, was ich sehen kann, ist vollendet, ist aus dem göttlichen Alles geboren. Die körperlichen Welt löst sich auf, wird transparent, ich schaue in die tiefsten Geheimnisse der Schöpfung, in die Schönheit des Geschaffenen, in die Stille, in die Leere und fühle die Anwesenheit der Gottheit in Allem. Wir begreifen, dass das Ich und das Du eins sind, alles Teil eines grossen Ganzen.  Das Ich wurde zum Du und das  Du zum Ich.

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