Diese Frage kann ich an mich selbst oder an den anderen
richten. Die Antwort wird meistens lauten: Ich bin ein physischer Körper. Das
ist eine Antwort, die uns in die falsche Richtung lenkt. Sie berücksichtigt
nicht, dass ich ein lebendiger Körper bin. Und mit lebendig kommt das
Wort Leben ins Spiel. Leben ist Sein, ist etwas, was unseren
menschlichen Geist mit Ehrfurcht erfüllt, weil wir es nicht begreifen können
und dennoch sind. Alles, was wir nicht begreifen können, hat für uns mit
Übersinnlich, mit göttlicher Natur zu tun. Heute wissen wir, dass die gegenständliche
Sicht unserer Existenz weitgehend auf Sinnestäuschung beruht, dass die physische
Existenz nicht das ist, was sie zu sein scheint. Jede physische Existenz, in
allen ihren Erscheinungsformen, ist auch Leben, ist Sein. Wenn wir die Scheu überwunden haben, uns selbst
und den anderen als Inkarnation des Göttlichen zu sehen, verändert sich unsere
Welt. Dann wird die Frage an unseren
Nächsten: Wer bist Du? - mit tieferem Sinn erfüllt, wir begreifen, dass alles
was wir sehen gut ist, weil es mit Liebe erfüllt ist, weil es ein Teil der
Schöpfungskraft ist. Ich schaue auf meine Nächsten, ich schaue auf mich selbst,
alles, was ich sehen kann, ist vollendet, ist aus dem göttlichen Alles geboren.
Die körperlichen Welt löst sich auf, wird transparent, ich schaue in die
tiefsten Geheimnisse der Schöpfung, in die Schönheit des Geschaffenen, in die
Stille, in die Leere und fühle die Anwesenheit der Gottheit in Allem. Wir
begreifen, dass das Ich und das Du eins sind, alles Teil eines grossen Ganzen. Das Ich wurde zum Du und das Du zum Ich.
Sonntag, 23. Juni 2024
Wer bist Du?
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