Sonntag, 2. Juni 2024

Die 9 Kreise der Hölle

Dante hat  eine, noch heute lebendige, Vorstellung  der Hölle geschaffen.  Dantes  Hölle ist genauso wie alle anderen Vorstellungen von Hölle reines Menschendenken.  Die Hölle entsteht in einer Welt voll Wut und Hass, dort wo Menschen leben, die keinen Frieden finden. Es ist die Welt der Vernichtung, des Untergangs, der inneren Dunkelheit. Wut und Hass sind mächtige Energien, sie erschaffen eine eigene Welt, in  einzelnen Person und in ganzen Völkern, oft über Jahrhunderte. Es ist die Gegenwelt  zur Welt des Friedens und der Liebe. In  Armut und im Elend zu leben ist nicht die Hölle, auch dort finden sich viel Liebe und Frieden, und  im Wohlstand und Reichtum zu leben, bedeutet nicht Frieden und Liebe.  Entscheidend ist, wohin sich der Blick des einzelnen Menschen richtet. Wenn wir nur nach aussen, auf die Welt blicken, können Neid und Missgunst, Wut und Hass entstehen, wie wir sie täglich in den Medien erleben.  Viele  Menschen leben in der Hölle, ohne es zu wissen, oft in einem Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gibt. Sie werden nicht so geboren, denn in der Geburt erfahren sie nur  Güte und Liebe. Irgendwann auf ihrem Weg , verlieren sie   die Verbindung zu ihrem inneren Licht, zu ihrer Mitte und stürzen in die Finsternis, in ein Leben, das wir die Hölle nennen.  Das trifft auf einen grossen Teil der Menschheit zu, auf die Wohlhabenden und auf die Armen. Das Einzige was uns vor einem Absturz in die Hölle bewahrt, ist unsere Verbindung zu unserem eigenen  Inneren. Solange wir nicht unsere innere Mitte verlieren, nicht  die Güte und die uns angeborene Liebe vergessen, sind wir nicht Absturz gefährdet. Nur wenn wir geblendet von der Welt, unser eigenes Innere vergessen, unsere innere Orientierung  verlieren,  stürzen wir in fremde Welten und oft in die Vernichtung.  Wenn wir Dante auf seiner Höllen Wanderung  begleiten, dann sehen wir die Grossen und Mächtigen, Menschen die jedes Mass verloren haben,  die grossen Helden der Kriege, die Tod und Vernichtung über die Menschheit brachten, die Mächtigen der Kirche und der Regierungen, die nur an ihre eigene Macht dachten, die Menschen, die ihr Leben allein dem Gewinn  und ihrem Vorteil gewidmet hatten. -  Hölle, das sind die Anderen, hat Sartre gesagt. Was er meinte:  Wir sollten immer bei uns selbst beginnen, zu überlegen, ob wir  noch dem Gesetz unserer inneren Mitte folgen, ob sich nicht ein Höllenkreis auch bei uns eingeschlichen hat, ohne dass wir es gemerkt haben.  Wenn wir uns in unserer eigenen  Hölle wähnen, dann  sollten wir uns aber auch  erinnern: Dort wo wir uns dem Göttlichen am meisten entfernt haben, dort ist uns Gott am Nächsten, denn immer wenn es uns ganz schlecht geht, dann brauchen wir ihn am Meisten, vor Allem in der Stunde unseres Todes.


Keine Kommentare: