Dante hat eine, noch
heute lebendige, Vorstellung der Hölle
geschaffen. Dantes Hölle ist genauso wie alle anderen
Vorstellungen von Hölle reines Menschendenken.
Die Hölle entsteht in einer Welt voll Wut und Hass, dort wo Menschen
leben, die keinen Frieden finden. Es ist die Welt der Vernichtung, des
Untergangs, der inneren Dunkelheit. Wut und Hass sind mächtige Energien, sie
erschaffen eine eigene Welt, in einzelnen Person und in ganzen Völkern, oft
über Jahrhunderte. Es ist die Gegenwelt
zur Welt des Friedens und der Liebe. In Armut und im Elend zu leben ist nicht die
Hölle, auch dort finden sich viel Liebe und Frieden, und im Wohlstand und Reichtum zu leben, bedeutet
nicht Frieden und Liebe. Entscheidend
ist, wohin sich der Blick des einzelnen Menschen richtet. Wenn wir nur nach aussen,
auf die Welt blicken, können Neid und Missgunst, Wut und Hass entstehen, wie
wir sie täglich in den Medien erleben. Viele
Menschen leben in der Hölle, ohne es zu
wissen, oft in einem Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gibt. Sie werden
nicht so geboren, denn in der Geburt erfahren sie nur Güte und Liebe. Irgendwann auf ihrem Weg ,
verlieren sie die Verbindung zu ihrem inneren Licht, zu
ihrer Mitte und stürzen in die Finsternis, in ein Leben, das wir die Hölle
nennen. Das trifft auf einen grossen
Teil der Menschheit zu, auf die Wohlhabenden und auf die Armen. Das Einzige was
uns vor einem Absturz in die Hölle bewahrt, ist unsere Verbindung zu unserem
eigenen Inneren. Solange wir nicht
unsere innere Mitte verlieren, nicht die
Güte und die uns angeborene Liebe vergessen, sind wir nicht Absturz gefährdet. Nur wenn wir geblendet von der
Welt, unser eigenes Innere vergessen, unsere innere Orientierung verlieren,
stürzen wir in fremde Welten und oft in die Vernichtung. Wenn wir Dante auf seiner Höllen Wanderung begleiten, dann sehen wir die Grossen und
Mächtigen, Menschen die jedes Mass verloren haben, die grossen Helden der Kriege, die Tod und
Vernichtung über die Menschheit brachten, die Mächtigen der Kirche und der
Regierungen, die nur an ihre eigene Macht dachten, die Menschen, die ihr
Leben allein dem Gewinn und ihrem
Vorteil gewidmet hatten. - Hölle, das
sind die Anderen, hat Sartre gesagt. Was er meinte: Wir sollten immer bei uns selbst beginnen, zu
überlegen, ob wir noch dem Gesetz
unserer inneren Mitte folgen, ob sich nicht ein Höllenkreis auch bei uns
eingeschlichen hat, ohne dass wir es gemerkt haben. Wenn wir uns in unserer eigenen Hölle wähnen, dann sollten wir uns aber auch erinnern: Dort wo wir uns dem Göttlichen am
meisten entfernt haben, dort ist uns Gott am Nächsten, denn immer wenn es uns
ganz schlecht geht, dann brauchen wir ihn am Meisten, vor Allem in der Stunde
unseres Todes.
Sonntag, 2. Juni 2024
Die 9 Kreise der Hölle
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