Dienstag, 4. Juni 2024

Körper und Seele

Heute beerdigen wir die Grossmutter der Kinder in Hadamar. Wenn ich zu der Beerdigung sprechen sollte, würde ich daran erinnern, dass wir nur den Körper begraben, nicht ihre Seele.  Es ist unsere Aufgabe im Leben, Körper und Seele im Gleichgewicht zu halten, und doch verschiebt das Leben oft den Schwerpunkt auf den Körper, auf die Welt und vergisst die Seele.  Die Seele fühlt sich nie beeinträchtigt, wenn wir sie vernachlässigen und sie oft vergessen, vielleicht sogar glauben, nur die Welt wäre es, die uns ausmachte. Die Seele verzeiht es uns, sie verzeiht uns alles, was wir je getan und gedacht haben,  denn sie ist sich ihrer selbstbewusst, sie ist das Göttliche in uns, das uns nie verlässt, immer an unserer Seite ist, bis zur Stunde unseres  Todes. Und heute wenn wir die sterbliche Form dieses Menschen beerdigen, dann ist die Seele mitten unter uns,  sie ist ein Teil ihrer Kinder und Kindeskinder. Ich erinnere mich, dass jemand einmal über sie gesagt hat,  «She is a poor haunted  soul» -  da irrte er.  Die Seele des Menschen ist göttlicher Natur, und sie unterliegt nicht den Einflüssen dieser Welt, sie kann nie verkümmern und nicht verfolgt werden. Sie erhebt sich im Triumph über den Tod und sorgt in ihren Kindern dafür, dass alles was der Mensch vielleicht unterlassen hat, wieder seinen Ausgleich findet. Wenn das gilt, was wir Menschen sagen,  die Seele am dritten Tag wieder auferstehe, dann ist die Seele heute mitten unter uns,  an dem Tag, an dem wir den sterblichen Körper begraben. Daran sollten wir uns heute erinnern.


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