Wir werden als freie Menschen geboren. Ein Kind spürt noch
nicht die Beschränkungen, die uns unser
späteres Leben auferlegt. Die Freiheit
endet spätestens wenn unser Verstand einsetzt. Es wird plötzlich deutlich, dass
wir in die Zwangsjacke unserer Kultur hinein geboren werden, wohin wir auch
blicken, überall Unfreiheit. Da sind die
Sitten und Konventionen unserer jeweiligen Gesellschaft, Religionen, die uns in
eine Sklaverei des Glaubens verdammen, Regierungssysteme der Mächtigen, die uns
ihre Gesetze aufzwingen, unser Umfeld, das ständig Erwartungen an uns hat. Wir
sehnen uns danach, die Fesseln unserer Unfreiheit zu sprengen. - Gleichzeitig
aber fürchten wir uns vor der Freiheit, denn was wäre, wenn wir alle Zwänge
ablegen würden, die uns unser Schicksal auferlegt. Wir würden vor dem Nichts
stehen, nichts wäre mehr da, was uns lieb und teuer in dieser Welt ist. Kommt
nicht dieses Nichts, vor dem wir uns fürchten nicht früh genug auf uns zu? Werden wir nicht bald erfahren, was hinter den
Fesseln dieser Welt liegt? Ist nicht die
Freiheit, nach der wir uns sehnen, voller Ungewissheiten und Gefahren? Eine Ahnung haben wir von dieser Freiheit,
denn schon alleine diese Gedanken erheben sich über die Fesseln der Welt. Auch
in unseren nächtlichen Träumen betreten
wir die Räume der Unendlichkeit, und am nächsten Morgen kehren wir glücklich
zurück in die Fesseln unseres Alltags. Für kurze Momente erleben wir im Schlaf und
unseren Träumen absolute Freiheit und diese
Freiheit lässt uns die Unfreiheit der Welt ertragen. Unsere Freiheit scheint
darin zu bestehen, uns für die Unfreiheit entscheiden zu können, für die Fesseln der Welt Die absolute Freiheit liegt aber jenseits
unserer menschlichen Vorstellungskraft, sie erzeugt in uns Ängste, wie sie von aller Ungewissheit ausgehen. Freiheit können wir nur in uns selbst erleben,
nicht in der Welt mit ihren Zwängen. So ähnelt Freiheit eher einem schönen Traum, der verfliegt, wenn wir in die
Welt zurückkehren.
Samstag, 8. Februar 2025
Freiheit die ich meine
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