Sonntag, 23. Februar 2025

Meine Erinnerungen

Wenn Menschen am Ende ihres Weges  angelangen, schreiben sie oft ihre Erinnerungen auf, auch Memoiren genannt. Es sind meistens bruchstückhafte Abschnitte ihres Lebens, vieles wird vergessen und anderes hinzugefügt. - Für mich sind Erinnerungen etwas anderes. Ich erinnere mich an das,  was ich auf meinem Lebensweg erst langsam lernen musste. Ich erinnere mich, wer ich wirklich bin. Ich erinnere mich, wie ich aus der Einheit  in diese Welt gelangt bin. Ich erinnere mich an die Menschen, die ich als erste wahrnahm und an alle, die mich auf meinem Weg begleiteten.  Ich erinnere mich, wie ich aus dem Elternhaus hinaus in die Welt ging, neugierig , was mein Lebensweg mit sich bringen würde. Rastlos war mein Weg und voller Wunder.  Die Wunder, die mich am Leben erhielten, die Wunder, die  mir auf meinem Weg  begegneten, die Wunder dieser Schöpfung,  die ich überall sah, wohin ich auch blickte.   Ich erinnere mich an alles, was mir begegnete und an alles, was mir auf meinem Weg gelang. Und jetzt, am Ende meines Weges, bin ich endlich in der Gegenwart angelangt. Und erst jetzt erinnere ich mich, dass es nie Vergangenheit gab und nie Zukunft, dass ich immer nur in der Gegenwart lebte. Meine  wichtigste Erinnerung ist die ständige Gegenwart allen Lebens, mein Leben war immer auf jeden einzigen Moment reduziert, diesen Moment, in dem ich lebe und lebte. Und so soll es bleiben. Dieser jeweilige Moment soll der wichtigste in meinem Leben sein, bis ich wieder bereit bin zu gehen und alles vergessen werde, was war. Und alle Erinnerungen werden verblasst sein, wenn ich an einem  neuen Morgen erwache,  ohne jede Erinnerung,  und alles so sein wird, als ob es nie eine Vergangenheit gegeben hätte, nur immer das ewige Leben.


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