Freitag, 14. Februar 2025

Seelenwanderung und Reinkarnation

Seelenwanderung und Reinkarnation sind tief in den religiösen und philosophischen Traditionen vieler Kulturen verankert. Sie bieten Antworten auf Fragen über das Leben nach dem Tod, das Wesen der Seele und den Sinn des Lebens. Diese Glaubensvorstellungen haben Generationen von Menschen Trost und Hoffnung gespendet und zu einer Vielzahl von spirituellen und philosophischen Lehren geführt. Die Seelenwanderung, ist der Glaube, dass die Seele nach dem Tod von einem Körper in einen anderen übergeht.  Die Vorstellung von der Seelenwanderung ist   im Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und in einigen antiken  Philosophien anzutreffen. Wenn die Seele der göttliche Teil des Menschseins ist, dann unterliegt sie auch der gleichen Evolution, wie die gesamte Schöpfung. Jede  Seele entwickelt sich immer weiter, immer höheren Ebenen entgegen, und auch die physische Erscheinung der Seele vollzieht diese Weiterentwicklung mit.   In unzähligen Formen verkörpert sich die Seele immer wieder,  und jede Erscheinungsform ist vollendet, makellos und Abbild  des Göttlichen in der Schöpfung.

Reinkarnation bedeutet wörtlich "Wiederfleischwerdung" und bezieht sich auf einen einzelnen Menschen, auf die Vorstellung, dass die Seele nach dem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren wird.   Wenn der Dalai Lama in einer anderen Menschenform wiedergeboren wird, dann ist er auch dem Gesetz der Evolution unterworfen. Der lebende Dalai Lama ist ein   Mensch seiner Zeit, aber die gleiche Seele, die sich in vielen Manifestationen gezeigt hat und zeigen wird.

Im Hinduismus wird der Glaube an die Reinkarnation in den heiligen Schriften der Veden und Upanischaden beschrieben. Das Karma, das die Summe der Handlungen eines Individuums darstellt und seine zukünftigen Existenzen beeinflusst, ist eng mit der Reinkarnation verbunden. Das Ziel der Seele ist es, den Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu durchbrechen und  die Befreiung zu erlangen. Auch im Buddhismus spielt die Reinkarnation eine zentrale Rolle. Buddha lehrte, dass das Leben ein Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt ist, der von den Taten (Karma) des Menschen bestimmt wird. Das ultimative Ziel des Buddhismus  ist es, das Nirwana zu erreichen und den Kreislauf des Leidens  in der Welt  zu beenden, die Wiedervereinigung mit dem Göttlichen zu erreichen.

 In der modernen Welt haben die Ideen der Seelenwanderung und Reinkarnation in verschiedenen spirituellen Bewegungen und New-Age-Praktiken neuen Formen gefunden. Viele Menschen suchen in diesen Glaubensvorstellungen Trost und Antworten auf existenzielle Fragen. Es gibt zahlreiche Berichte, in denen Menschen  sich  an ein früheres Leben  erinnern.

Die grossen Buchreligionen haben den Vorstellungen von Seelenwanderung vehement widersprochen. Bedeuten doch diese Lehren, dass der Mensch und seine Seele selbstbestimmt sind. Den grossen Buchreligionen geht es darum, ein Monopol über das Leben  und die Seele zu haben und den Menschen über  ihre Vorschriften  zu beherrschen.  Die Menschen sollen in die engen Fesseln von Regeln ihrer Religion gebunden,  und ähnlich einem Staat, in die Zwänge  und die Bindung an ihre Institutionen gezwungen werden. Dem Menschen soll durch die Religion die Freiheit seiner Seele genommen werden. Keine Drohungen und Gesetze  waren den Buchreligionen in der Vergangenheit  genug,  der Mensch wurde mit  Strafen, Verdamnis, Fegefeuer und Hölle bedroht, nicht nur auf der Ebene Welt, sondern auch für die Ewigkeit.  So wie der Freiheitsgedanke in der Welt der Neuzeit immer wichtiger wurde, so hat der  Mensch auch die Zwangsjacken der Vergangenheit abgeworfen und seine Freiheit der Seele wiedererlangt, Freiheit  in der Welt und Freiheit für die Evolution seiner Seele.

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