Seelenwanderung und Reinkarnation sind tief in den
religiösen und philosophischen Traditionen vieler Kulturen verankert. Sie
bieten Antworten auf Fragen über das Leben nach dem Tod, das Wesen der Seele
und den Sinn des Lebens. Diese Glaubensvorstellungen haben Generationen von
Menschen Trost und Hoffnung gespendet und zu einer Vielzahl von spirituellen
und philosophischen Lehren geführt. Die Seelenwanderung, ist der Glaube, dass
die Seele nach dem Tod von einem Körper in einen anderen übergeht. Die Vorstellung von der Seelenwanderung ist im
Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und in einigen antiken Philosophien anzutreffen. Wenn die Seele der
göttliche Teil des Menschseins ist, dann unterliegt sie auch der gleichen
Evolution, wie die gesamte Schöpfung. Jede Seele entwickelt sich immer weiter, immer
höheren Ebenen entgegen, und auch die physische Erscheinung der Seele vollzieht
diese Weiterentwicklung mit. In unzähligen Formen verkörpert sich die Seele
immer wieder, und jede Erscheinungsform
ist vollendet, makellos und Abbild des
Göttlichen in der Schöpfung.
Reinkarnation bedeutet wörtlich
"Wiederfleischwerdung" und bezieht sich auf einen einzelnen Menschen,
auf die Vorstellung, dass die Seele nach dem Tod in einem neuen Körper
wiedergeboren wird. Wenn der Dalai Lama in einer anderen
Menschenform wiedergeboren wird, dann ist er auch dem Gesetz der Evolution
unterworfen. Der lebende Dalai Lama ist ein Mensch
seiner Zeit, aber die gleiche Seele, die sich in vielen Manifestationen gezeigt
hat und zeigen wird.
Im Hinduismus wird der Glaube an die Reinkarnation in den
heiligen Schriften der Veden und Upanischaden beschrieben. Das Karma, das die
Summe der Handlungen eines Individuums darstellt und seine zukünftigen
Existenzen beeinflusst, ist eng mit der Reinkarnation verbunden. Das Ziel der
Seele ist es, den Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu durchbrechen und die Befreiung zu erlangen. Auch im Buddhismus
spielt die Reinkarnation eine zentrale Rolle. Buddha lehrte, dass das Leben ein
Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt ist, der von den Taten (Karma) des Menschen
bestimmt wird. Das ultimative Ziel des Buddhismus ist es, das Nirwana zu erreichen und den
Kreislauf des Leidens in der Welt zu beenden, die Wiedervereinigung mit dem
Göttlichen zu erreichen.
In der modernen Welt
haben die Ideen der Seelenwanderung und Reinkarnation in verschiedenen
spirituellen Bewegungen und New-Age-Praktiken neuen Formen gefunden. Viele
Menschen suchen in diesen Glaubensvorstellungen Trost und Antworten auf
existenzielle Fragen. Es gibt zahlreiche Berichte, in denen Menschen sich an ein früheres Leben erinnern.
Die grossen Buchreligionen haben den Vorstellungen von
Seelenwanderung vehement widersprochen. Bedeuten doch diese Lehren, dass der
Mensch und seine Seele selbstbestimmt sind. Den grossen Buchreligionen geht es
darum, ein Monopol über das Leben und
die Seele zu haben und den Menschen über
ihre Vorschriften zu beherrschen.
Die Menschen sollen in die engen Fesseln
von Regeln ihrer Religion gebunden, und
ähnlich einem Staat, in die Zwänge und die
Bindung an ihre Institutionen gezwungen werden. Dem Menschen soll durch die
Religion die Freiheit seiner Seele genommen werden. Keine Drohungen und Gesetze waren den Buchreligionen in der
Vergangenheit genug, der Mensch wurde mit Strafen, Verdamnis, Fegefeuer und Hölle
bedroht, nicht nur auf der Ebene Welt, sondern auch für die Ewigkeit. So wie der Freiheitsgedanke in der Welt der
Neuzeit immer wichtiger wurde, so hat der
Mensch auch die Zwangsjacken der Vergangenheit abgeworfen und seine
Freiheit der Seele wiedererlangt, Freiheit in der Welt und Freiheit für die Evolution
seiner Seele.
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