Leben ist ohne Tod nicht denkbar. Vom ersten Tag des Lebens
an sterben wir ohne Unterbrechung. Jeden Moment sterben Zellen unseres Körpers und
geben Raum für nachwachsende Zellen. Ohne den ständigen Tod in uns, wäre das Leben
nicht möglich. Unsere mystische Vorstellung vom Leben nach dem Tod ist nicht
nur ein Hirngespinst, sondern die tägliche Realität des Lebens. Die religiösen
Vorstellungen vom Paradies, von vielen
belächelt, sind wahrscheinlich realer, als wir heute darüber denken. Nur unsere
körperliche Gestalt wird in diesem Jenseits vom Tod nicht beibehalten. Unsere äussere Form ändert
sich ohnehin schon laufend während unseres Lebens. Es ist die seelische
Gestalt, die weiterlebt, die vom Beginn
unseres Lebens uns ausmacht und uns Gestalt verleiht. Allein die Frage, in welcher unserer Formen
wir das Paradies betreten, als Kind, Erwachsener oder Greis, zeigt schon die
Begrenztheit unserer Vorstellungen. Es ist vielmehr so, dass wir schon immer im
Himmel lebten, unsere Seele ist Teil dieses Himmels, sie hat den Himmel nie
verlassen, sie ist nicht Teil des Körpers,
sondern der Körper ist Teil der menschgewordenen Seele . Wenn wir
unseren Körper im Tod wieder ablegen, sind wir nur dort angekommen, wo wir
schon immer waren, in unserer Seele. So ist der Tod nur die Heimkehr in das Haus, das wir einst scheinbar verlassen haben, in einer anderen
Wirklichkeit aber immer in uns trugen. Der Tod war der Begleiter unser ganzes
Leben lang und fällt von uns ab, wenn wir in das Leben zurückkehren, das unsere
eigentliche Heimat ist. Das ist es,
was Jesus meinte, als er sagte, Der Vater und ich sind eins.
Sonntag, 25. Mai 2025
Leben und Tod
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen