Sonntag, 1. Juni 2025

Ein Hirngespinst

Unsere Sprache entschlüsselt uns Welten, die uns ohne die Sprache verborgen blieben. Wie wäre  es uns möglich, sich unserem Ego zu nähern, wenn uns die Sprache nicht einen Weg wiese. Neben unserem Verstand, der sich im Gehirn befindet, in den bekannten grauen Zellen, gibt es auch ein Ego, das wir in fast allen Menschen antreffen. Kein Wissenschaftler wird uns erklären können, was das Ego für ein Phänomen ist.  Da hilft uns die Sprache weiter. Das Ego ist ein Hirngespinst.  Das Wort erklärt sich selbst. Unser Gehirn hat ein feines Gespinst geschaffen, ähnlich einem  klebrigen Spinnennetz, das sich zwischen das Gehirn mit seinem  beschränkten Wissen über die Welt  legt und dem tiefen Wissen, das sich in der Seele offenbart. Dieses Gespinst nennen wir Ego.   Das Ego redet uns ein, wir wären nur das, was unserer Verstand erfassen kann. Alle Gedanken, die sich vielleicht mit der eigentlichen Schöpfung verbinden könnten, werden in diesem Netz abgefangen. Der Schöpfergeist kann dieses Netz nur selten durchdringen. Ein grosser Teil der Menschheit sieht sich nur in der Phantasiefigur Ego,  eine Phantasie, die vom menschlichen Verstand ausgeht und nur den Erscheinungen der Welt ihren Tribut zollt, einer Welt, die nur einen kleinen Teil der Ganzheit ausmacht..  Bis zum  Bereich jenseits des Verstandes, jenseits des Hirngespinstes,  unser Verstand wäre schon alles, was dem Menschen mitgegeben ist, gelingt es dem Menschen kaum vorzudringen. Der Grossteil der Menschheit  bleibt  schon vorzeitig  im klebrigen Gespinst des Ego gefangen. Erleuchtung wird nur denen geschenkt, die sich nicht nur als Teil der Schöpfung sehen, sondern auch als Teil des Schöpfergeistes, als Teil der Gesamtheit,  die den Schöpfergeist und die Schöpfung umfasst.    So ist unser Ego nicht unser Freund, sondern nur ein Hirngespinst, das wir nur mit  Schwierigkeiten ablegen können, so sehr hält uns dieses Hirngespinst in seinem Netz gefangen.


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