Samstag, 11. April 2020

Ostern 2020

Wenn Karfreitag das Erinnern an die Wandlung des Menschen ist, das Sterben des Ego und das Bewusstwerden des eigentlichen Seins, dann sehen wir Ostern als das Ergebnis dieses Wandels. Die Mythologie nennt es die Auferstehung. Die Kammer, in der wir unseren Körper begraben haben ist leer, wir haben uns entkörperlicht. Ein neuer Mensch ist erstanden, ein Mensch, der sich von den Dingen und Wünschen dieser Welt getrennt hat. Er sitzt nicht nur als Sohn zur Rechten Gottes, diese Bilder führen uns eher in die Irre, - der Mensch hat sich, wie Meister Eckhardt es sagt, getrennt von allen Dingen und Handlungen, von allen Wissen und Worten, er gibt die Welt auf und alle Bilder dieser Welt und etwas Neues steht in ihm auf, das bisher geschlafen hat. Christus nannte es den Himmel, es ist die Auferstehung des ewigen Seins in uns. Wenn wir Ostern als die Auferstehung des Göttlichen in uns begreifen, dann sitzen wir nicht nur neben Gott, sondern Gott besitzt uns. Da bleibt nichts mehr von dieser Welt, nicht einmal mehr ein Gedanke an Gott, wir werden wieder das was wir immer waren und sein werden, das Grenzenlose, das Unbeschreibliche, das ewige Sein, wir leeren uns, um das einzulassen was ewig ist. Der Christus Mensch ist der auferstandene, der erlöste Mensch, der sich von allem geleert hat was diese Welt bedeutet und sich geöffnet hat, um das Göttliche in sich einzulassen. Wenn wir das ein wenig nachempfinden können, dann begreifen wir was Ostern und Auferstehung ist.

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