Donnerstag, 16. April 2020

Wirf Deine Gedanken fort

Wirf Deine Gedanken fort – und Du gelangst ins Zen. Diese Forderung ist weit schwieriger, als ich es mir jemals vorgestellt habe. Sind nicht Gedanken ein wesentlicher Teil meines Lebens? Könnte ich überhaupt ohne Gedanken leben? Auch die Zen Meister haben Gedanken gehabt, sie auch zu Papier gebracht oder in der Lehre weitergegeben. Wir wären ohne Gedanken gar nicht in der Lage den Alltag zu leben. Und doch strebt das Zen den Zustand der Gedankenlosigkeit an. Ein erster Schritt in Richtung Zen ist es zu realisieren, dass es ständig Gedanken sind die mich beschäftigen. Weitgehend denke nicht ich, sondern es denkt mich. Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, mich meiner Gedanken bewusst zu werden. Dann verlangsamt sich die Drehung meines Gedankenrades. Ein weiterer Schritt wäre es das Gedankenrad anzuhalten. Wenn mir das gelingt, jeden Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen, dann trete ich in die Leere ein und in die Zeitlosigkeit. Dann ist da nur noch die Stille, aber auch noch das Leben, das Einatmen und das Ausatmen, das Wunder durchläuft mich, das Leben lebt mich auch ohne meine Gedanken. Das Ich Bin wird sich seiner selbst bewusst. Das ist es was ich in jeder Meditation anstrebe.

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