Sonntag, 2. August 2020

Das Böse und das Übel

Wenn wir uns in unserem Gebet an Gott wenden, um die Erlösung von allem Bösen zu erbitten, dann verlangen wir das Unmögliche. Das Böse ist inhärent zum Guten, wir sind in die Welt der Dualität hineingeboren und müssen die beiden Seiten des Lebens akzeptieren. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, die beiden Seiten im Gleichgewicht zu halten. Kein ganz einfacher Prozess, an dem die Mehrheit scheitert. In der Mythologie haben wie die Einheit – das Paradies - verlassen und Heilung erfolgt, wenn der Heiler Aeskulap uns am Baum der Erkenntnis wieder den Weg ins Paradies zeigt. Bei Luther heisst es im Gebet auch nicht - das Böse - es heisst das Übel. Die Erlösung vom Übel scheint mir realistischer zu sein, wenn wir uns über die Bedeutung einigen können. Wenn das Böse - die dunkle Seite - des Guten – darstellt ist – das Übel - eher im Sinn schlecht zu verstehen, etwas was uns daran hindert das Gute zu sehen. Der Wunsch vom Übel befreit zu werden kann hingegen erfüllt werden. Er bedeutet den Schleier der Illusion zu heben der uns umgibt. Illusion wird von unseren Sinnen und unseren Gedanken erzeugt, die uns vorgaukeln wir hätten es mit der Welt zu tun, die von unserem Verstand begreifbar ist. Und obwohl die moderne Physik uns lehrt, dass alles was wir sind und was umgibt Energie ist und die Welt in Wirklichkeit aus Energiekörpern besteht, glauben wir an das was wir sehen. Wir glauben an die Welt unserer Gedanken, und erschaffen in unserem Kopf ein Welt der Phantasien. Eine falsche Wirklichkeit kann man als Übel bezeichnen, und die Bitte um Befreiung von diesem Übel richtet sich nicht an einen fremden Gott, sondern an uns selbst, an die tiefste Instanz in uns, befreie uns von dem Übel der Illusion, lass uns erkennen wer wir wirklich sind, jenseits von Gedanken und Vorstellungen.

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