Sonntag, 9. August 2020

Vergänglichkeit und Ewigkeit

Was mich am meisten beschäftigt und Gegenstand meiner Meditation ist, wie verhält es sich mit dem Raum in mir und in allem. Bei aller Vergänglichkeit von Materie ist für mich die Ewigkeit des Raum gegeben. Hat sich der Raum in mir individualisiert und ist mit dem Ende des Trägers von Raum die Individualisierung aufgehoben und der mir eigene Raum vereinigt sich wieder mit dem ewigen Raum – oder hat sich der Raum entschlossen auch die Evolution durch Wiedermaterialisierung fortzusetzen, wie die Buddhisten meinen . Oder vielleicht das Sowohl als Auch – unser Raum zieht sich zurück in die Gesamtheit, tankt neue Kraft auf und keht zurück in ein neues Leben. Die Unvergänglichkeit des Seins steht für mich fest, weder die Energie der Materie vergeht, sie wandelt nur ihre Erscheinungsform – und die Nichtmaterie, der Raum in mir, der die Materie ordnet und mich zu dem fügt, was ich bin, ist ohnehin nicht Geburt und Tod unterworfen. Jede Nacht im Schlaf kehre ich in den Raum zurück, aus dem ich komme, es ist aus diesem Raum aus dem ich die Kraft für den Tag hole und jeden Abend sterbe ich einen kleinen Tod wenn ich in den Raum zurückkehre, ein ewiger Kreislauf. Bald werde ich mehr wissen. Besser als ich es kann hat Tagore in seinem Gedicht „Am Ende meines Lebens“ seine Sicht der Dinge beschrieben: „Ich habe die See bei Windstille gesehen, wie sie dalag unter der Last ihres unergründlichen Schweigens, und bei Sturm, wie sie rang das Geheimnis ihrer eigenen Tiefe aufzubrechen.“ Werden wir es je schaffen die Tiefe unseres Seins zu erfassen?

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