Donnerstag, 20. Mai 2021

Brauchen wir Idealisten in der Politik?

Vordergründig scheint das keine schlechte Idee zu sein. Aber ein Blick auf die Leistungsbilanz der Idealisten erfüllt uns mit Gruseln. Schon die alten Religionen mit Idealen, weisen Büchern, haben nur Mord und Totschlag um sich verbreitet. Das alte Testament ist gefüllt mit Schreckenstaten, das Christentum wurde nach kurzer Zeit zu einem blutrünstigen Mordinstrument, Intoleranz und Schreckensherrschaft begleiten den Blick durch die Geschichte. Noch schlimmer die Idealisten der Neuzeit, die Heilsbringer des Kommunismus, nichts als Verbrechen und Tote. Und trotzdem hat alles mit Idealisten und Weltverbesseren begonnen. Das Problem ist der Idealist im Kollektiv. Wenn die helle Seite, die guten progressiven Ideen nicht gleich durchsetzbar sind, dann kippt die so gute Idee schnell und wird mit Intolleranz und Gewalt durchgesetzt. Das was vom Grundsatz gut war, wird ins Gegenteil verkehrt und dadurch unannehmbar und muss abgelehnt werden. In der Politik ist der einzelne Idealist als Ideen- und Impulsgeber gern gesehen, als Kollektiv können wir uns die Idealisten nicht wünschen und nicht leisten, erst recht nicht in der Exekutive. Zu schlecht sind die Erfahrungen der Menschheit mit Ihnen. So langweilig es auch erscheint, - der treue Verwalter, nicht der Machtmensch ist in der Politik gefragt, jemand der sich gute Berater an seine Seite holt und seine Entscheidungen, unter Abwägung aller Seiten, sorgfältig trifft. Ein gutes Beispiel für ein politisch erfolgreich geführtes Land ist die Schweiz - die Parteiinteressen halten sich gegenseitig im Zaum, nicht alles ist optimal – seit Jahrhunderten gab es aber keine Kriege mehr, alles lebt im Wohlstand, besser kann Politik nicht funktionieren. Politik dient nicht der Durchsetzung von Ideen, sondern ist der Interessenausgleich unter Menschen. Solange sich Ideenbringer in diesen Prozess einbringen, sind sie willkommen, nicht aber als Kollektiv oder in der Exekutive.

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