Freitag, 28. Mai 2021

Die al-Aqsa Moschee

In der Moschee soll ein Satz auf arabisch angebracht sein: Christus ist nicht der Sohn Gottes, sondern ein Prophet. Dieser Satz ist richtig, wenn er Christus als Prophet bezeichnet - er fühlte sich berufen, göttliche Wahrheiten den Menschen zu verkünden. Er ist nicht richtig, wenn der Satz Christus die Qualität als Sohn Gottes abstreitet. Christus steht als Synonym für das Göttliche im Menschen. Gott hat sich in jedem Menschen als Form geäussert, jeder Mensch, gleich welchen Glaubens ist überwiegend göttlicher Natur und im sinnlich erfahrbaren Teil Mensch und damit weltlicher Natur. So ist jeder Mensch Christus und gleichzeitig Mensch. Der Mensch Jesus war ein Prophet, und gleichzeitig war Jesus Christus, Ausdruck des Göttlichen in dieser Welt. Selbst die Moschee besteht überwiegend aus Göttlichem, aus Raum und Leere und ganz aus dieser Welt, aus Steinen und Mörtel. Alles was aus dieser Welt ist, wird zerfallen, wie der Tempel des Herodes, der an dieser Stelle stand. Alles was ewig ist wird ewig bleiben, gleich welche Religion oder welcher Glaube ausgeübt wird. Vielleicht sollten Stätten der Verehrung des Ewigen allen Menschen offen stehen, die meditieren und die Ewigkeit in sich erkennen wollen. Heilig wird ein Ort durch die Menschen die sich dort dem Ewigen öffnen, gleich welchen Glaubens sie sind. Es wäre schön, wenn die vielen Glaubensrichtungen in Jerusalem erkennen würden, dass sie alle das Gleiche wollen, jede in ihrer Art, und dass das Göttliche sie verbindet, unabhängig von Sprache und Religion.

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