Freitag, 7. Mai 2021

Die Grenzen des Visualisierens

In zahlreichen Ratgebern lesen wir, dass Visualisieren uns helfen kann, unsere Wünsche zu realisieren. Oft treten die Ergebnisse anders ein, als wir sie uns vorgestellt haben. Wenn wir uns etwas vorstellen, was wir gerne haben möchten, bekunden wir damit, dass uns gerade jetzt das Vorgestellte fehlt. Energetisch geben wir die Meldung an das Schicksal ab, uns fehle dies oder das. Es ist diese negative Energie, die den Mangel verstärkt und nicht behebt . Vor allem wünschen wir uns etwas, dass in der Zukunft eintreten soll. Schon diese Vorstellung ist irreal. Zukunft ist nur eine Vorstellung in unserem Kopf, noch niemand hat die Zukunft visualisieren können. Es gibt nur die Gegenwart, das JETZT, alle Vorstellungen zu Vergangenheit und Zukunft sind Konstrukte unseres Gehirns und existieren nur in unserer Vorstellung, nicht aber in der Realität der Welt. . Solange unser Visualisieren unser Ego bedient, oder sich auf Dinge dieser Welt bezieht, Position, Beruf, Vermögen, bewirkt Visualisierung das Gegenteil von dem was wir uns vorstellen. Das gilt auch für Gedanken, denn auch Gedanken sind Energie und damit Gegenständlich. Auch unser kollektives Ego, unser Glaube, unsere Rasse, unser Land, unsere Kultur können nicht visualisiert werden, wir können uns keine andere Welt, Kultur oder Rasse wünschen, das Gegenteil würde eintreten. Solange sich Energie in Form von Gedanken auf die Änderung von Welt, von Gegenständlichem richtet, bekunden wir, dass wir einen Mangel haben und diese negative Energie zieht gleichgeartete negative Energie an. Unsere Wünsche nach Mehr, nach Änderung, nach materiellen Dingen dieser Welt bewirken das Gegenteil. Einige Autoren behaupten, man sollte sich einfach vorstellen, man hätte bereits das, was man sich wünscht und dann würde genau das eintreten. Ich denke, dass die uns innewohnende Skepsis zu gross ist, als das wir uns über das Nichtvorhandensein von etwas Gegenständlichem hinwegsetzen könnten. Wir sollten also nicht etwas Visualisieren was wir nicht haben, sondern mit unserer gesamten Lebensenergie auf das konzentrieren, was wir haben, den ungeheuren Reichtum, den uns das Leben geschenkt hat. Es gilt für jeden von uns, diesen Schatz zu heben - also uns auf das zu konzentrieren, was uns die Gegenwart in jedem Moment anbietet. Visualisieren macht nur dann Sinn, wenn wir uns nicht etwas für die Zukunft wünschen, wenn wir im JETZT in die Tiefe des Lebens eintreten möchten, um den Zustand zu erreichen, den wir die Erlösung von den Illusionen der Welt nennen. Da ist Visualisierung nötig, um die Illusion der Sinne zu überwinden, die Illusion von Welt, wie es die Buddhisten nennen. Der einfache Weg zur Erkenntnis ist der Weg in den eigenen Körper, dem Zentrum unseres Seins. Unsere Sinne täuschen uns einen Körper vor, da wo in der eigentlichen Wirklichkeit Energiefelder und die unendlichen Weiten des Lebens sind. Um jenseits unserer Sinne diese Bereiche zu betreten, hilft uns die Visualisierung. Mit Visualisierung lernen wir die Weiten und die Räume in uns zu sehen, die Tiefe der Stille zu hören, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu betreten, das in jedem von uns ist, das ewige Leben in uns zu entdecken, das was unser eigentliches Sein jenseits aller Welt ausmacht. Niemand lehrt uns den Weg in die anderen Dimensionen und zu unserem wahren Selbst, kein Lehrer, kein Guru, kein Ashram. Wir sind auf diesem Weg allein, unser eigener Lehrer und unser Visualisieren ist unser wichtigstes Werkzeug.

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