Wachstum wird von uns als etwas Positives gesehen,
Niedergang als etwas Negatives. Das ist einer der grossen Irrtümer unserer
Zeit. In der Nachkriegszeit haben wir eine lange Phase des Wachstums der Wirtschaft hinter uns. Und jetzt schauen wir
erschreckt auf die Welt und begreifen nicht, warum diese scheinbar positive
Entwicklung, die Menschheit fast an die Unbewohnbarkeit der Welt gebracht hat.
Anscheinend brauchen wir auch Phasen des Niedergangs, damit unsere Welt weiter
bewohnbar bleibt. Das gleiche gilt in der Medizin. Seuchen und Krankheiten wurden fast
ausgerottet, anscheinend auch eine positive Entwicklung, aber mit der Folge,
dass die Menschheit so zugenommen hat, dass die Welt allmählich überbevölkert
ist. Das was uns als Segen erscheint,
entpuppt sich als höchst problematisch. Was uns fehlt ist das rechte Augenmass
und das Masshalten. Wachstum muss durch Masshalten begrenzt werden, das gilt
gleichermassen für das Wachstum der Wirtschaft wie auch das Wachsen der Menschheit. Statt masszuhalten behandeln
wir die Symptome des Wachstums, den Klimawandel, die Migrationsströme, die
Seuchen. Wachstum ohne Niedergang gibt
es nicht. - Schon merken wir, wie die
Natur sich anfängt gegen das Wachstum zu wehren. Neue Seuchen treten auf, die
Pole schmelzen ab und ganze Länder werden unbewohnbar. Wir kämpfen gegen den Klimawandel, gegen die Seuchen, gegen die Migrationsströme.
Unser Widerstand gegen diese Entwicklungen
wird nichts bewirken. Widerstand ist negative Energie und bewirkt
genau das Gegenteil von dem was der Widerstand beseitigen soll. Es ist etwas ganz anderes gefragt: Wir brauchen eine neue innere Einstellung,
die uns zur Mässigung bringt, die nicht
die Ausbeutung der Welt als höchstes Ziel betrachtet. Mässigung beginnt bei jedem Einzelnen. Mässigung in allem was unser eigenes Leben betrifft, Verzicht auf Konsum, auf Egoismus, Rückkehr zu
den Gesetzen der Natur, einen neuen
Blick auf das Leben. - Und vor Allem müssen wir auch im Niedergang das Positive
sehen, nicht ewiges Wachstum, sondern auch der
Zyklus des Niedergangs ist erforderlich,
um die Welt und damit uns, die Menschheit, am Leben zu erhalten. So wie wir aus
einer Krankheit gestärkt herausgehen
können, so kann auch die Welt erneut erblühen, wenn wir die Krisen der Welt als
Krankheit begreifen, die wir überwinden können. Es geht darum, uns nicht dem
Niedergang entgegenzustemmen, sondern unseren kranken Zustand zu akzeptieren,
die Krankheit als Weg zur Gesundheit zu begreifen. - Das kann doch nie
gelingen, höre ich die Skeptiker sagen. -
Ich zumindest glaube daran, dass auch die Veränderungen der Welt zu
neuen Wegen führen werden. Wir werden uns diese Veränderungen nutzbar machen, die Verwandlung der Welt wird uns zu neuen Lebensweisen
führen - Veränderungen lassen sich nicht
rückgängig machen. Aber jede Veränderung birgt neue Möglichkeiten in sich und es gilt diese Möglichkeiten zu entdecken.
Nicht rückwärts schauen – sondern auf zu neuen Ufern - sollte unser Leitspruch sein.
Sonntag, 5. Dezember 2021
Unsere rosige Zukunft
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