Ich bin ein Kind des 2. Weltkrieges, der Nachkriegszeit, des
Wiederaufbaus, einer langen Friedenszeit. Während meines ganzen Lebens hat es
irgendwo Krieg gegeben. Jetzt ist der
Krieg wieder in Europa angelangt. Ein Teil unserer Mitmenschen scheint zu glauben, durch ignorieren und schöne Worte den Frieden
erhalten zu können, ein anderer Teil glaubt, nur durch Vorbereitung und
Widerstand, dem Krieg begegnen zu können. Solange es die Welt in ihrer Dualität gibt, solange wird es Krieg
und Frieden geben, der eine bedingt das andere. Im Krieg gibt es nur Verlierer,
es gibt keine gerechten Kriege, keine gute Seite, keine böse Seite, nur den
leidenden Menschen auf beiden Seiten, junge Menschen die ihr Leben nicht mehr
leben können, weil die Mächtigen sie in den Krieg zwingen. Wenn wir in die Welt
des Krieges gezwungen werden, dann müssen wir uns wehren, wir können nicht zulassen, dass andere Menschen uns unsere Heimat und unser Leben nehmen wollen. Und
die Nachbarn, die diesen Krieg sehen müssen alles tun, um den angegriffenen
Menschen zu helfen, denn es könnte sie genauso treffen. Den Frieden können wir nur erhalten, wenn wir
bereit sind Opfer zu bringen. – Bereite den Krieg vor, um den Frieden zu erhalten
- haben schon die Römer gewusst. - Der Mensch scheint ohne Krieg nicht leben zu
können. In Friedenszeiten führt er politische Kämpfe, Kampf gegen die Klimakrise,
Kampf gegen die Inflation, Kampf gegen die Krankheit, Kampf um das tägliche
Brot, Kampf wohin man auch blickt. - Wenn wir von Frieden sprechen, meinen wir nur
den Frieden zwischen Völkern, was ist aber mit dem Frieden in uns selbst,
haben wir jemals von diesem inneren
Frieden gehört, der Voraussetzung von jedem äusseren Frieden ist? Hat man uns jemals gelehrt den inneren Frieden zu leben? - Jeder
einzelne Mensch schafft um sich die Welt in der er lebt. Wenn unser
Erziehungsideal die
Leistungsgesellschaft ist, der Konkurrenzkampf,
eine Welt, in der wir für Kampf belohnt werden, indem wir uns immer mehr
leisten können, dann werden wir nie im Frieden leben können, denn unser Nachbar
wird das begehren, was er noch nicht hat. Frieden wird es in dieser Welt nicht
geben, denn wir werden für den Kampf ausgebildet. - Frieden
kann es nur geben, wenn wir ein anderes Erziehungsideal schaffen. Wenn schon in den Elternhäusern, in den Schulen und
Kirchen Toleranz, Liebe und Frieden
gelehrt werden, dann lernen schon die
jungen Menschen wie sie eine andere Welt schaffen , eine Welt in der Frieden
herrscht, in der die Natur und die anderen Lebewesen respektiert werden, dann
lernen sie, wie man eine bessere und lebenswertere Welt schafft. Vielleicht lernen sie auch, wie man den Frieden in sich selbst findet, wie man
die Gegensätze in sich selbst sehen lernt und wie man mit ihnen umgeht. Wenn wir den Frieden in uns selbst finden,
dann tragen wir diesen Frieden auch in die
Welt, wir verändern die Welt. Es
gibt zu wenig Lehrer und Weise in der
Menschheit, die uns den inneren Frieden
lehren könnten, wir sind auf uns selbst
angewiesen, wenn wir den Frieden in uns finden wollen.
Was bedeutet es, den Frieden in uns zu finden? Es bedeutet in sich hineinzublicken, zu erkennen, dass wir in der Dualität von Gut und Böse leben, von
Licht und Schatten, und wir nur dann inneren
Frieden leben können, wenn es uns gelingt die Einheit der Dualität von Gut und Böse zu erreichen, wenn das Licht
der Erkenntnis die Schatten verdrängt, und
die Gegensätzlichkeit durch Frieden ersetzt wird. Innerer Frieden kann in
die Welt getragen werden und die Welt zu einer besseren machen, einer Welt in
der Kampf keine Rolle mehr spielt.
Sonntag, 24. April 2022
Frieden finden
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